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Musiker auf Reisen
![Musiker auf Reisen zur Zeit Mozarts war das Motto beim Konzert von Tenor Michael Schade, im Kleinen Goldenen Saal. Begleitet wurde er dabei von Christoph Hammer am Hammerflügel Musiker auf Reisen zur Zeit Mozarts war das Motto beim Konzert von Tenor Michael Schade, im Kleinen Goldenen Saal. Begleitet wurde er dabei von Christoph Hammer am Hammerflügel](https://www.augsburger-allgemeine.de/resources/1715674498059-1/ver1-0/img/placeholder/16x9.png)
Ein vergnügliches Konzert im Kleinen Goldenen Saal in Augsburg mit Tenor Michael Schade und Christoph Hammer am Flügel.
Michael Schade, einer der führenden Tenöre unserer Zeit gastierte Samstagabend zusammen mit dem Alte-Musik-Spezialisten Christoph Hammer im Kleinen Goldenen Saal mit einem Liederprogramm zum Thema „Musiker auf Reisen zur Zeit Mozarts“. Schade verstand es beeindruckend, in seinen Moderationen und Rezitationen mit Leichtigkeit in Wort und Mimik die Diskrepanz zwischen der Intimität des Liedes und der Größe des Konzertortes zu überbrücken. Auch stimmlich spannte er meisterlich den Bogen zwischen Großräumigkeit und Miniatur, wagte viel, etwa Pianissimi in der Höhe und schauspielerische Vielfalt des Affects in der Stimme.
Die Musiker hangelten sich von Engagement zu Engagement durch Europa
Auch Christoph Hammer, Professor für historische Tasteninstrumente am LMZ, brillierte als Klavierbegleiter und solistisch, mit präzisem, differenzierendem und plastischem Spiel. Musikalisch bereist wurden mehrere Länder, jeweils präsentiert durch thematisch repräsentative, ausgewählte Kompositionen und Tonschöpfer. Dazwischen erzählten oder deklamierten beide Wissenswertes rund ums Reisen der Musiker, die sich von Engagement zu Engagement durch Europa hangelten und sich niederließen, wo sie ihr Auskommen fanden.
Begonnen wurde mit dem fernwehen Lied der Mignon, schlicht und melodiös vertont von Goethefreund C. Fr. Zelter, das Klavier dem Gesang noch schattenhaft verbunden. Mit Liedern und Klavierwerken, die bisweilen von überraschender Meisterschaft gestrickt waren, durchschritten beide Italien, Frankreich, England, um mit Haydns Canzonette „O tuneful voice“ sinnig zu enden. Gegeben wurden u. a. die Ariette „Ma Lisette es tu folie“ von Ignaz von Beecke, die Cansonette in g-moll von Jan Ladislav Dussek, das berühmte Chanson „Plaisir d´amour“ und einiges mehr. Die englischen Songs, etwa von Stephen Storace oder Johann Peter Salomon berührten durch ihre balladeske Gewichtung auf die Textinterpretation. Ein vergnüglicher Abend.
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