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Klassik: Mozartfest 2023 in Augsburg: Ein Festival voller Ohrwürmer

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Mozartfest 2023 in Augsburg: Ein Festival voller Ohrwürmer

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    Vladimir Jurowski ist nicht nur Generalmusikdirektor der Bayerischen Staatsoper, sondern auch Chefdirigent des Rundfunk-Sinfonieorchesters Berlin. Mit diesem Klangkörper kommt er nach Augsburg.
    Vladimir Jurowski ist nicht nur Generalmusikdirektor der Bayerischen Staatsoper, sondern auch Chefdirigent des Rundfunk-Sinfonieorchesters Berlin. Mit diesem Klangkörper kommt er nach Augsburg. Foto: Peter Meisel

    Catchy Tunes? "Ohrwürmer", bringt Simon Pickel das lässig von den Lippen hüpfende Wort-Doppel aus dem Englischen ins deutlich dröger tönende Deutsche. "Catchy Tunes", das ist das Motto des diesjährigen Augsburger Mozartfests, dessen Programm der Leiter des städtischen Mozartbüros am Mittwoch im Leopold-Mozart-Haus vorstellte. Den vielen "Ohrwurm-Melodien Mozarts" (Pickel) wollen die insgesamt elf Konzerte nachgehen, jenen unvergleichlich eingängigen Tongebilden von Wolfgang Amadé, die man aus so gut wie jedem Konzert mit Mozart-Werken mit nach Hause nimmt und für eine ganze Weile nicht mehr aus dem Kopf bekommt. Diesen für jeden Musikfreund obligatorischen Befund, auf den Simon Pickel hinwies, konnte Augsburgs Kulturreferent Jürgen Enninger in seinem Grußwort denn auch nur bekräftigen, indem er darauf hinwies, dass Mozart für viele Menschen am Anfang ihrer Musikbegeisterung stehe. 

    Augsburgs Mozart-Programmmacher Pickel verfolgt auch diesmal die Linie weiter, die seine bisherigen Festivaljahre ausgezeichnet hat. Da ist zum einen die konzeptuelle Akzentuierung des Programms, nicht nur durch Anheftung eines Etiketts wie "Catchy Tunes", sondern vor allem durch sinnhafte Zusammenstellung der einzelnen Konzertprogramme. Dazu gehört – ein Pickel'sches Axiom, das auch in der diesjährigen Festivalausgabe Niederschlag findet – die Überzeugung, dass ein Mozartfest keineswegs nur Mozart zu präsentieren habe, ja dass ein komplettes Konzert auch mal ohne eine einzige Mozart-Note auskommen könne, ohne sich dadurch gleich aus dem Zusammenhang des Festivals zu katapultieren. 

    Zum Mozartfest kommen 2023 auffallend viele Top-Sänger

    Zum anderen bleibt Pickel auch 2023 seiner Künstlerpolitik treu, die auf Stars des internationalen Klassikbetriebs setzt, ohne dabei Konzessionen in der Qualität zu machen. In diesem Jahr sind es – "Ohrwurm"-bedingt – auffallend viele Top-Vokalisten, die das Festival bestimmen. Das beginnt bei Männerstimmen wie Günther Groissböck und Mauro Peter, setzt sich fort mit Sängerinnen wie Véronique Gens und Christina Landshamer und bringt dazu den Countertenor-Star Bejun Mehta nach Augsburg – sowie, als Pendant im tiefen Register, Thomas Quasthoff, der mit seiner Jazzband zum Mozartfest kommt. 

    Thomas Quasthoff kommt mit seinem Jazz Quartet und einem Star-Jazzer als Gast.
    Thomas Quasthoff kommt mit seinem Jazz Quartet und einem Star-Jazzer als Gast. Foto: Gregor Hohenberg, Sony Classical

    Auch sonst ist die Prominenzdichte hoch. Schauspielerin Bibiana Beglau tritt zusammen mit den Cuarteto Casals auf, neben dem Mozart-Residenzensemble, der Akademie für Alte Musik Berlin, sorgt diesmal das Freiburger Barockorchester mit dem Hammerklavier-Spezialisten Kristian Bezuidenhout für den beim Mozartfest stets gepflegten Originalklang-Akzent, und nicht zuletzt gibt es in diesem Jahr auch den Gastauftritt eines sinfonischen Klangkörpers, des Radio-Sinfonieorchesters Berlin unter seinem Chefdirigenten Vladimir Jurowski, in hiesigen Breiten noch mehr bekannt als Generalmusikdirektor der Bayerischen Staatsoper. 

    Und wieder heißt es "Kling Klang Gloria"

    Ab Mitte Mai geht mit dem Mozartfest ein zweites städtisches Festival parallel, "Kling Klang Gloria", das "Mozartfest für Kinder". Konzipiert von Ute Legner, setzt sich das Festival in verschiedenen Konzertformen und einer Reihe von Workshops zum Ziel, Kinder spielerisch und doch mit künstlerischem Anspruch an die Welt der klassischen Musik heranzuführen. 

    Das Programm:

    • 5. Mai – Eröffnungskonzert "1765", u.a. mit Werken von Mozart, Haydn, Gluck; Akademie für Alte Musik Berlin, Christina Landshamer (Sopran).
    • 6. Mai – Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin unter Vladimir Jurowski mit Mozart, Schostakowitsch, Schubert (8. Sinfonie in C-Dur).
    • 7. Mai – Wiener Lieder von Ferdinand Raimund bis André Heller, Günther Groissböck (Bass), Philharmonia Schrammeln Wien.
    • 11. Mai – Freistil I mit Sarah Christian, Maximilian Hornung & Friends, u. a. Dvoráks "Amerikanisches Quartett".
    • 12. Mai – Freistil II, Mahlers "Lied von der Erde" in der Fassung für Kammerorchester.
    • 13. Mai – Haydns "Sieben letzte Worte", Cuarteto Casals, Bibiana Beglau (Rezitation).
    • 14. Mai – Thomas Quasthoff Jazz Quartet mit Special Guest Nils Landgren (Posaune).
    • 18. Mai – "Mozart Evolution", u. a. "kleine" g-Moll-Sinfonie, Klavierkonzert "Jeunehomme", Freiburger Barockorchester, Kristian Bezuidenhout.
    • 19. Mai – "Solo Mozart" mit Arien und Sinfonischem, Bayerische Kammerphilharmonie, Mauro Peter (Tenor).
    • 20. Mai – "Many Loves, One Voice", Lieder und Arien von Mozart u. a., Bejun Mehta (Countertenor), Jonathan Ware (Klavier).
    • 21. Mai – "Passion", Arien und Instrumentales von Lully, Charpentier u. a., Véronique Gens (Sopran), Ensemble Les Surprises.

    Karten sind ab sofort verfügbar, online über die Website der Mozartstadt Augsburg. Hier finden sich zudem weitere Informationen, auch zum Mozartfest für Kinder. Herkömmlicher Vorverkauf u. a. bei der Bürgerinfo am Rathausplatz. 

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