Jubiläum: Bei Roland Götz hat Alte Musik so viel Saft

VonStefan Dosch

Der Tastenspezialist ist seit 50 Jahren Ideengeber und Interpret des Studio XVII Augsburg. Anlässlich des Geburtstags der Reihe lädt er zu Programm Nr. 196.

Die Werke der Meister Alter Musik nicht einfach vorzutragen am Instrument, sondern auch ein paar Worte zu verlieren über das Gespielte, gerade dann, wenn es für heutige Ohren ungewohnt, sogar schräg zu klingen scheint, diese Einsicht stand am Anfang des Studio XVII Augsburg. Roland Götz, Spiritus Rector dieser zum Markennamen gewordenen Reihe, notierte anfänglich noch Einführungen, die er im Konzert dann von seiner Frau verlesen ließ. Bis diese fragte: Warum ich und nicht du selbst? Wer Roland Götz je hat sprechen hören in einem seiner Konzerte, wird beipflichten, dass der Ratschlag sich nicht an den Falschen richtete – selten wird der Konzertbesucher derart kurzweilig und kundig an Geheimnis und Schönheit Alter Musik herangeführt.

Gesammelt ergäben Götz’ launige Einführungen ein dickes Buch, denn seit 50 Jahren gibt es das Studio XVII Augsburg. Ein stolzer Zeitraum für eine von lediglich einer Person konzipierten Reihe, in diesen Jahren, Jahrzehnten hat es nicht weniger als 195 konzertante Projekte gegeben (die daran geknüpften Konzerte betragen ein Mehrfaches), und das ist bei weitem nicht alles, was sich hinter dem etwas sperrigen Namen verbirgt. Was besagt das eigentlich, Studio XVII Augsburg?

Stefan Dosch