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Interview: Wie zwei Augsburger die Filmfestspiele in Cannes erleben

Interview

Wie zwei Augsburger die Filmfestspiele in Cannes erleben

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    Daniela Bergauer, 39, und Michael Hehl, 36, in einem ruhigen Moment bei den Filmfestspielen in Cannes. Die Geschäftsführer des Liliom Kinos betreiben auch den Filmverleih Temperclay.
    Daniela Bergauer, 39, und Michael Hehl, 36, in einem ruhigen Moment bei den Filmfestspielen in Cannes. Die Geschäftsführer des Liliom Kinos betreiben auch den Filmverleih Temperclay. Foto: Daniela Bergauer

    Daniela Bergauer, Michael Hehl, schön, dass Sie sich ein paar Minuten Zeit für ein kurzes Gespräch während der Filmfestspiele in Cannes nehmen. Seit wann sind Sie jetzt bei den Filmfestspielen?

    Daniela Bergauer: Wir sind letzte Woche Dienstag angekommen.

    Haben Sie mitgezählt, wie viele Filme es bislang gewesen sind?

    Michael Hehl: So 16 haben wir schon gesehen. 16 bis 18.

    Wie müde sind Sie im Augenblick?

    Bergauer: Ach, es geht.

    Hehl: Es wird abends schon immer spät. Aber dafür geht es morgens auch meistens immer ein bisschen später los. Das ist ein guter Rhythmus.

    Wie ist das dieses Jahr am Roten Teppich mit den Stars gewesen?

    Bergauer: Da kommt man kaum vorbei. Da flutscht dann schon mal jemand vorbei, die man oder den man kennt. Plötzlich sieht man zum Beispiel den Schauspieler Jesse Eisenberg im Café.

    Hehl: Als die Premiere des neuen Films von David Cronenberg lief, „Crimes of the Future“, waren wir in einem Café, in dem auch Kristen Stewart war. Unser Partner-Verleih Weltkino aus Leipzig hat „Crimes of the Future“. Wir hatten dann die Möglichkeit, kurz mit dabei zu sein.

    Also mit Kristen Stewart am selben Tisch?

    Hehl: Am Nebentisch.

    Wann kommt Kristen Stewart nach Augsburg ins Liliom?

    Hehl: Wir hoffen, dass David Cronenberg nach Augsburg kommt, wenn er auf dem Filmfest in München ist.

    Wie fallen die Eindrücke von diesen Filmfestspielen in Cannes aus?

    Bergauer: Also bisher extrem positiv, muss ich sagen. Es ist sehr entspannt. Man merkt, dass die Leute noch zurückhaltend sind. Es sind nicht so viele Firmen hier, das heißt auch weniger Menschen, gerade was den Verleih-Bereich angeht. Die Firmen, die Filme kaufen und ins Kino bringen, haben sehr viel weniger Personal geschickt. Aber dann hat das hier auch eine schöne Aufbruchsstimmung. Die Menschen haben wieder Lust, was zu machen, auch zu investieren in Filme und in Kultur.

    Sind Sie für Ihren Verleih schon fündig geworden?

    Hehl: Wir sind dieses Jahr als Unternehmensberatung hier. Wir helfen Partnerfirmen, für die wir auch Filme sichten.

    Was hat Ihnen besonders gut gefallen von den Filmen?

    Bergauer: Da gibt es einige.

    Ein persönliches Highlight bitte.

    Bergauer: Mein Highlight ist eine deutsch-iranische Koproduktion von dem Regisseur Ali Abbasi. In „Holy Spider“ geht es um einen Frauenmörder im Iran. Das ist ein krasser Film. Er ist aber durch und durch gelungen.

    Hehl: Für mich war das der neue Film von David Cronenberg „Crimes of the Future“ mit Kristen Stewart, Léa Seydoux und Viggo Mortensen. Das ist ein ganz toller Neo-Noir-Thriller mit sehr starken Bildern. Er kommt am 3. November in die Kinos und läuft dann auch bei uns im Liliom.

    Bergauer: Und jetzt noch etwas Lustiges. Der neue Eberhofer-Film wird gerade international verkauft, mit verschiedenen Untertiteln. Dann heißt er Bavarian Rhapsody.

    Wer ist Ihr Favorit im Wettbewerb bislang?

    Bergauer: Also der ganz klare Favorit - ich hoffe, dass er auch gewinnt - ist Park Chan-wook. Das ist der Regisseur, der Oldboy gemacht hat, und mittlerweile ein Filmklassiker geworden ist. Alle gehen schwer davon aus, dass er es dieses Jahr wird.

    Hehl: Ja, also mein großer Favorit ist tatsächlich auch schon Park Chan-wooks „Decision To Leave“. Der Filmemacher lief schon so oft im Wettbewerb, hat immer grandiose Streifen abgeliefert. Jetzt hat er wieder eine ganz hervorragende Regiearbeit abgeliefert. Das schreit jetzt fast danach, dass er jetzt mal endlich die goldene Palme bekommt.

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