Sie hätte künstlerisch Karriere machen können. Doch ihr Leben verlief als Schlossherrin, Ehefrau und Mutter, ehe die „Baronin“ in Affing erst als Siebzigjährige nach dem Tod ihres Ehemannes wieder das Zeichnen aufnahm. Konsequent arbeitete die Malerin Tilla von Gravenreuth (1909–2000) dann weiter an dem neuen Bild des Menschen – speziell dem Bild der Frau, das die Reformpädagogik, das Bauhaus und die klassische Moderne geprägt hatten. Denn ihre angehende Künstlerkarriere in Berlin wurde aufgrund der zunehmenden politischen Unsicherheit in den 1930er Jahren unterbrochen. Tilla von Gravenreuths Avantgarde-Qualität entdeckt nun ein Projekt der Kunstpädagogik.
Geschichte