„Es war einmal…“ – so beginnen die Grimm’schen Märchen, die sich, wieder und wieder erzählt, bis heute ins Gedächtnis der Deutschen eingegraben haben. „Hänsel und Gretel“, „Rotkäppchen“, „Dornröschen“, „Schneewittchen“ und wie sie alle heißen gehören zu den „Kinder- und Hausmärchen“, die die beiden Brüder Jacob (1785–1863) und Wilhelm Grimm (1786–1859) gesammelt und herausgegeben haben. Die beiden Gelehrten werden meistens in einem Atemzug genannt und auch als Doppelporträt dargestellt – etwa auf dem 1000-D-Mark-Schein der letzten Geldscheinserie der D-Mark. Jacob und Wilhelm Grimm jedoch waren nicht allein. In seinem neuen Buch „Die Grimms“ zeigt der in Augsburg lebende und wirkende Kulturwissenschaftler Michael Lemster auf, in welche Familie und in welche Zeit die beiden Brüder eingebettet waren, welche Netzwerke sie hatten und auch, welche politischen und denkerischen Strömungen vor allem in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts auf sie eingewirkt haben mochten.
Geschichte