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Festival: Das Friedensfest soll attraktiver werden

Festival

Das Friedensfest soll attraktiver werden

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    Die Friedenstafel ist die zentrale Feier zum Friedensfest. Über das Rahmenprogramm im Vorfeld wird nun im nächsten Kulturausschuss diskutiert.
    Die Friedenstafel ist die zentrale Feier zum Friedensfest. Über das Rahmenprogramm im Vorfeld wird nun im nächsten Kulturausschuss diskutiert. Foto: Silvio Wyszengrad

    Das Rahmenprogramm des Friedenfests soll einmal grundsätzlich durchleuchtet werden und - falls gewünscht - auch einen anderen Zuschnitt bekommen. In der nächsten Sitzung des Kulturausschusses ist ein Antrag eingebracht, der eine grundsätzliche Bewertung des Rahmenprogramms vorsieht. Eingebracht wird der Antrag von Stadtdirektorin Melanie Haisch, die qua Amt für Bürgerbeteiligung und partizipative Projekte in der Stadt zuständig ist. "In den vergangenen Jahren hat sich in der Stadt extrem viel geändert", sagt Haisch, man schaue nur auf die vielen Menschen, die auf ihrer Flucht in Augsburg eine Bleibe gefunden haben. "Es leben Menschen aus vielen Kulturen in der Stadt", sagt Haisch. Und nun stelle sich die Frage, ob das

    In der Beschlussvorlage steht, dass das Rahmenprogramm des Friedensfests "ausschließlich auf künstlerisch-kultureller, intellektueller Ebene stattgefunden" habe. Und weiter steht dort, dass Friedensarbeit in einer Großstadt wie Augsburg nicht nur "durch kulturelle Formate auf intellektuellem Niveau allein" zu gewährleisten sei. Haisch erklärt im Gespräch, dass auch danach gesucht werden soll, wie die Menschen in der Stadtgesellschaft, die keine kulturellen Veranstaltungen besuchen, für das Thema Frieden gewonnen werden können. 

    Ein partizipatives Gremium soll das Friedensfestprogramm durchleuchten

    Die Bewertung, wo das Rahmenprogramm des Friedensfest jetzt steht, aber auch, wie das Friedensbüro arbeitet, soll in einem Beteiligungsprozess geschehen, an dem die städtische Verwaltung, aber auch Mitglieder des Kulturbeirats und Vertreter der Religionsgemeinschaften teilnehmen sollen. Dieses Gremium soll feststellen, "was die Bedarfe in der Stadt sind", sagt Haisch. Klar habe sie selbst auch Ideen, wichtiger aber sei, was für Ideen von außen kommen.

    Diskutiert werden soll auch die Menge an Veranstaltungen im Rahmenprogramm. Gerade im vergangenen Sommer, als nach dem zweiten Corona- und Lockdown-Winter viele Veranstaltungen nachgeholt wurden, seien manche Friedensfest-Veranstaltungen schlecht besucht worden, sagt Haisch. "Vielleicht gelingt es uns da, eine bessere Trennschärfe für die Veranstaltungen des Friedensfest hinzubekommen", sagt die Stadtdirektorin. 

    Der Kulturbeirat nimmt zur Beschlussvorlage auch Stellung

    Flankiert wird diese Beschlussvorlage von einer Stellungnahme des Kulturbeirats zum Thema Friedensfest und Friedensbüro. Dort empfiehlt der Kulturbeirat, dass der Kulturausschuss über wesentliche Änderungen des Friedensfests entscheiden solle. "Eine solche wesentliche Änderung wären etwa der Verzicht auf ein Jahresthema sowie Abstriche beim partizipativen Charakter." Und dann heißt es dort im nächsten Punkt: "Der Kulturbeirat lehnt jegliche politische Einflussnahme auf das Rahmenprogramm zum Hohen Friedensfest ab. Von der Einrichtung eines Friedensfest-Kuratoriums rät der Beirat ab. Das Programm soll wie bisher dem Kulturausschuss vorgestellt werden; im Übrigen muss die kuratorische Freiheit des Friedensbüros gewahrt bleiben."

    Der Vorsitzende des Kulturbeirats, Korbinian Grabmeier, findet, dass bei der Weiterentwicklung des Friedensfest mit Bedacht vorgegangen werden müsse. "Der diskursive sowie partizipative Charakter und die kuratorische Freiheit für das Friedensbüro sind für uns unverzichtbar", sagt Grabmeier. Außerdem findet er, dass die Beschlussvorlage der Verwaltung in kurzer Zeit verfasst wurde und ohne Vorberatungen mit dem Stadtrat auf die Tagesordnung kam. "Das wird der Sache nicht gerecht. Inhaltlich wirft der Vorschlag Fragen auf. Einerseits soll ein neuer Rahmen für die Arbeit des Friedensbüros und das Programm – nach einem unbenannten Verfahren – partizipativ erarbeitet werden; andererseits gibt die Begründung der Beschlussvorlage schon die Richtung vor. Demnach soll die Arbeit des Friedensbüros explizit weniger künstlerisch-kulturell und weniger intellektuell werden. Das trifft nicht auf unsere Zustimmung“, sagt Grabmeier. 

    Am Montag wird sich der Kulturausschuss auf seiner nächsten Sitzung mit dem Antrag sowie der Stellungnahme des Kulturbeirats auseinandersetzen. 

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