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Erinnerung: Maskenball des Lebens: Ausstellung im Gedenken an die Künstlerin Doris Schilffarth

Erinnerung

Maskenball des Lebens: Ausstellung im Gedenken an die Künstlerin Doris Schilffarth

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    Doris Schilffarth in Reih und Glied: Blick in die neue Kultur-Tenne des ehemaligen Klostertraktes Thierhaupten.
    Doris Schilffarth in Reih und Glied: Blick in die neue Kultur-Tenne des ehemaligen Klostertraktes Thierhaupten. Foto: Hans Krebs

    So kurz diese Ausstellung in Thierhaupten anberaumt wurde, so lang dürfte die Wirkung sein, die von ihr ausgeht. Nicht nur, was das Erinnern an die vor drei Monaten, am Vortag ihres 80. Geburtstags gestorbene Malerin und Grafikerin Doris Schilffarth betrifft, sondern auch den Ausstellungsraum im einstigen Benediktiner-Kloster. Er nennt sich Kultur-Tenne. Mit 870 000 Euro als Umbau des alten Foyers entstanden, feiert sie nun ihre Premiere als Galerie und könnte eine weitreichende Adresse für Kunstschaffende werden.

    Claudia Roth gedenkt der Künstlerin Doris Schilffarth

    Das wünschte bei der Vernissage der hier heimische bayerische Digitalminister Fabian Mehring ebenso wie der Thierhauptener Bürgermeister Toni Brugger. Wie diese würdigte auch die Kulturbeauftragte Claudia Roth, per Video aus Hannover zugeschaltet, Doris Schilffarth als Künstlerin und als Mensch, die „Energie und Lebendigkeit“ ihres Werkes, die Sympathie ihrer Erscheinung („ihr Lachen war ansteckend“). Fast 80 Bilder sind in der Kultur-Tenne versammelt, der größere (und verkäufliche) Teil aus dem Nachlass. „Ihr Leben für die Kunst“, so der Titel der Ausstellung, verbrachte Doris Schilffarth auch in Thierhaupten, dem zweiten Wohnsitz und Rückzugsort der Familie. Die Gedächtnisschau an diesem Ort besitzt also Nähe. Erwogen wird, sie wegen der knappen Laufzeit auch in Augsburg zu zeigen.

    In der Fuggerstadt war die in Würzburg geborene Doris Schilffarth zu Hause. Hier nahm sie das malerische Talent ihres Vaters Hermann Fischer auf; hier begann sie mit sieben Jahren zu tanzen; und beides, das Fixieren eines Bildes und die Bewegung seiner Figuren, erfüllte sie bis ans Ende ihrer Tage. Ihre letzte, erst kürzlich geschlossene Ausstellung brachte das bei den Städtischen Kunstsammlungen treffend zum Ausdruck – eine Gemeinschaftsschau mit dem Bühnenbildner Wolfgang Buchner. Christof Trepesch, Direktor der Kunstsammlungen und Museen Augsburg, erinnerte jetzt in seiner Laudatio daran. Er hob aber auch hervor, dass Doris Schilffarth mehr Facetten als nur Theaterkunst bietet, dass sie die Sichtweisen der Grafikerin und Malerin zu vereinen suchte – bis hin zu ihren Schichtbildern in der Art der Hinterglasmalerei.

    Auftakt für die Kultur-Tenne in Thierhaupten

    Schließlich schickte Trepesch die von „Heinz Frommeyer & seine Solisten“ musikalisch aufgelockerten Vernissage-Gäste „zur Entdeckungsreise“ vom Herzog-Tassilo-Saal hinüber in die neue Kultur-Tenne. Und zu entdecken gab es hier auch für Doris-Schilffarth-Insider einiges. Eindrucksvoll vergegenwärtigen sich die Schaffenskraft ihrer Kunst, die Schönheit im Vergänglichen, der Maskenball des Lebens.

    Info: Öffnungszeiten der Ausstellung mit Werken von Doris Schilffarth: Freitag, 20. September, von 14 bis 18 Uhr, sowie Samstag und Sonntag, 21. und 22. September, von 11 bis 18 Uhr. Der Eintritt ist frei.

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