Glaubt man dem Historiker Andreas Wirsching, gerät der Konsens der Holocaust-Erinnerungskultur unter Druck. Seit den 1980er Jahren habe sich in langen Debatten wie auch in kleinstteiliger Forschung durchgesetzt, dass der Nationalsozialismus grundlegend erforscht werden muss, damit das Gedenken konkret sein kann. Hierfür investiere der Staat inzwischen Milliardenbeträge. Konkrete Ereignisse und die tieferen Ursachen benennen, die komplexen Verästelungen der Verbrechen und die historischen Quellen transparent darstellen – für Wirsching ist das „Voraussetzung für adäquate Erinnerungsarbeit“.
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