Am Anfang nicht Musik, sondern eine Diskussion. Für die Brechtnacht haben sich die Kuratoren Julian Warner und Girisha Fernando 2024 einen anderen Start ausgedacht, nämlich ein Gespräch. Das Lob der Negativität heißt es im Programmheft, der Pop- und Kulturtheoretiker Diedrich Diederichsen soll es singen. In seinem neuen Buch "Das 21. Jahrhundert" gibt es einen Essay, der dem Phänomen der Negativität im Kulturbetrieb nachspürt. Aber ein Essay macht noch lange kein prickelndes Gespräch. Diederichsen führt seinen Gedanken anfangs aus: Die Künstler haben um die Jahrtausendwende gelernt, wie folgenlos und damit auch lächerlich das große Nein in der Kunst wirkt, wie wenig in der tatsächlichen Welt sich verändert, wenn man die Verhältnisse negiert, sein Nicht-Einverstanden-Sein artikuliert.
Brechtfestival