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Brechtbühne: Von der Kneipe auf die Brechtbühne – mit der Ukulele in der Hand

Brechtbühne

Von der Kneipe auf die Brechtbühne – mit der Ukulele in der Hand

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    Karaoke plus Ukulele, das ergibt "KaraUke". Benjamin Rademann hat dieses Mitmach-Format gegründet.
    Karaoke plus Ukulele, das ergibt "KaraUke". Benjamin Rademann hat dieses Mitmach-Format gegründet. Foto: Bruno Tenschert

    Es ist Mitte Dezember, draußen ist es kalt und die Hände gefrieren langsam zu Eiszapfen. Doch auf der Brechtbühne sah das am Sonntagabend ganz anders aus. Bei der großen "KaraUke Weihnachtsgala" tanzten die Hände und Stimmbänder wild von C-Dur nach A-Moll und verzauberten den Raum mit Weihnachtsmusik. Elfen, Santa Clause, Weihnachtsbäume und Ukulelen, wohin das Auge reichte - aber was hat es mit dieser Wanderveranstaltung "KaraUke" denn auf sich?

    Was hinter den "KaraUke-Konzerten" steckt

    Karaoke plus Ukulele, das ergibt "KaraUke" - eine einfache Rechnung laut Benjamin Rademann. Doch der Musiklehrer und Hauptinitiator dieser Events hatte mit vielem gerechnet, aber nicht mit einer ausverkauften Show und 200 Ukulelen im Publikum. Denn was 2019 als einfacher Augsburger Kneipenabend im "Weißen Lamm" begonnen hatte, hat sich zu einem Ereignis mit einer treuen Anhängerschaft von motivierten Ukulele-Spielenden entwickelt - die am Sonntag auf der Brechtbühne zu einer riesigen Gemeinschaft wuchs. 

    Von Anfängern bis Fortgeschrittenen war jeder dazu eingeladen, seine Ukulele von zu Hause mitzubringen und seine Begeisterung zum Instrument und zur Musik zu teilen. Für alle anderen galt: einfach vor Ort leihen.

    Ein Orchester von Ukulelen auf der Augsburger Brechtbühne

    Die Ukulelen im Publikum wurden also zu einem eigenen Teil der Band auf der Bühne - dort spielte Michael Dannhauer den Bass und Jakob Mader das Schlagzeug. Rademann und seine Ukulele leiteten das Publikum an und gemeinsam verwandelten sie die Atmosphäre der Brechtbühne in eine ganz besondere. Nach einem gemeinschaftlichen Einstimmen mit A-Moll ertönten die verschiedensten Weihnachtshits wie "Lasst uns froh und munter sein", "Feliz Navidad" oder "In der Weihnachtsbäckerei". 

    Aber auch nicht-weihnachtliche Lieder wie "These Boots Are Made For Walking" erschienen in einfachen Akkorden und für alle spielbar als Projektion auf der Leinwand des Theaters. Bühnen-Accessoires wie Mikrofon oder ein "Sleigh-Bells Stuhl" sollten das Publikum dazu animieren, spontan selbst Akzente mit einer Glocke oder eigener Stimme zu setzen und somit den Übergang zwischen Band und Publikum fließender zu machen. 

    Musiklehrer Benjamin Rademann leitet die "KaraUke"-Events

    Was wäre ein weihnachtliches Fest nur ohne Überraschungen? Denn in der zweiten Reihe wartete ganz unscheinbar eine Frau auf ihren Überraschungsauftritt. Sie heißt Julia Troubadoura und ist Sängerin der Band "Lilla blue". "Die Ukulele ist nur in meiner Hand, damit das nicht auffällt. Ich kann eigentlich überhaupt nicht Ukulele spielen", sagte sie und lachte. Ihr Beitrag ist nur einer von vielen Überraschungsauftritten, die vom Saxofon-Solisten bis hin zu Streichern über den Abend verteilt aus den verschiedensten Ecken platzten.

    Als "anders" beschrieb der Musiklehrer Benjamin Rademann das Ambiente des Abends. "Es ist sehr ungewohnt, aber auch wunderschön, so viele Ukulelen im Publikum zu sehen", sagte er. Mit dem Konzert wollte er nicht nur mit einer Spendenaktion für den "Ukrainischen Verein Augsburg" Geld sammeln, sondern die Menschen zum Musik machen und Ukulele spielen inspirieren. Max Angeles ist 21 Jahre alt und hat sich selbst während der Corona-Zeit das Ukulele spielen beigebracht. "Es macht Spaß, wenn alle zusammenkommen und gemeinsam spielen. Das inspiriert mich auch in meiner eigenen Musik", sagt er.

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