Glück muss der Musiker haben. Dann funktioniert es mit einem Konzert unter freiem Himmel, an dem gerade ein schweres Gewitter im Augsburger Land aufzieht. Natürlich hatte es schon zuvor genieselt, als Kurt Rosenwinkel und sein Quartett das mit Spannung erwartete Gastspiel im Botanischen Garten mit einer kleinen Verspätung angingen. Es tropfte mal mehr, mal weniger, aber nie so stark, dass einer hätte gehen müssen. Sie oder er hätten sonst etwas versäumt – ein wunderbares Konzert, eines der mithin besten vielleicht in der 31-jährigen Historie des Augsburger Jazzsommers. Selbst Petrus muss ein Rosenwinkel-Fan sein, denn er öffnet erst nach dem letzten Ton seine Schleusen – aber dann richtig, mit allen Schikanen, Blitz, Donner und sintflutartigen Regenfällen.
Botanischer Garten