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Ballettpremiere: "Dimensions of Dance. Part 5" mit drei Uraufführungen

Ballettpremiere

"Dimensions of Dance. Part 5" mit drei Uraufführungen

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    Die Choreografie "Bonds" von Andonis Foniadakis ist Teil des neuen Ballettabends "Dimensions of Dance. Part 5" am Staatstheater Augsburg.
    Die Choreografie "Bonds" von Andonis Foniadakis ist Teil des neuen Ballettabends "Dimensions of Dance. Part 5" am Staatstheater Augsburg. Foto: Jan-Pieter Fuhr

    Zeitgenössischer Tanz, der reicht von den zuckenden Trippelschritten eines Marco Goecke bis zu den mit Humor aufgeladenen Tangovariationen des Augsburger Ballettchefs Ricardo Fernando. All das hat man in Augsburg in den vergangenen Jahren erlebt in den Tanzkompilationen mit dem Titel "Dimensions of Dance", zu denen Fernando namhafte Gastchoreografen einlädt. In der fünften Auflage, die am Samstag Premiere im Martinipark feiert, sind es sogar nur Gast-Choreografen, die ihre Kreationen präsentieren, denn der Ballettdirektor hält sich diesmal zurück. "Das ist der Plan, dem Publikum eine möglichst große Vielfalt zu zeigen", sagt Fernando. Von ihm war in dieser Zeit bereits die abendfüllende Choreografie "Charlie" über das Multitalent

    Alle drei sind international anerkannt, alle drei zeigen sie Uraufführungen, die speziell für das Ballett Augsburg entstanden sind, und alle drei sind sie für die Augsburger Ballettfans gute Bekannte.

    Schnelle Bewegungen zur Musik von Ludovico Einaudi

    Andonis Foniadakis, geboren und aufgewachsen auf Kreta, gilt als einer der Shootingstars der Tanzszene. Der Grieche choreografierte für Kompanien wie das Ballett der Oper Lyon, der Oper in Genf oder das Theater Basel. In Augsburg gestaltete er vor zwei Jahren das schwindelerregende Finale des Ballettabends "Made for two" in der Brechtbühne. Die pure Lust an der Bewegung, so Dramaturgin Sarah Mössner im Rahmen der einführenden Ballettwerkstatt am Montagabend, werde sich nun auch in seinem neuen Stück "Bonds" Bahn brechen, und zwar zur Musik des italienischen Komponisten Ludovico Einaudi, der mit populärer Klassik regelmäßig die Charts stürmt. Dem schwelgerischen musikalischen Stil des Italieners stellt der Grieche seine extrem dynamische Bewegungssprache gegenüber. Eine Kostprobe davon gab es bereits bei der Internationalen Ballettgala.

    Zehn Jahre ist es her, dass sich Douglas Lee in Augsburg vorstellte, in der Ägide Robert Conns im Ballettabend "Helden". Damals noch ein Newcomer ist der ehemalige Tänzer des Stuttgarter Balletts mittlerweile arriviert in der Szene. Er verarbeitet in seiner Kreation "Automata" ein in der Kunst beliebtes Sujet, das der künstlich geschaffenen Wesen, die zum Leben erweckt werden und eine eigene Identität entwickeln. Dazu erklingt Antonio Vivaldis Mandolinenkonzert, ergänzt wird durch intervenierende zeitgenössische Elemente, die musikalisch eine weitere Ebene zu Vivaldis heiter-leichten Klängen einziehen.

    Choreografien von Young Soon Hue waren schon fünfmal in Augsburg zu sehen

    Stammgast am Augsburger Theater ist mittlerweile die südkoreanische Choreografin Young Soon Hue, fünfmal arbeitete sie in den vergangenen zwölf Jahren in Augsburg. Erstmals inszenierte sie "Carmina Burana" auf der Freilichtbühne. Ricardo Fernando arbeitet mit Hue seit Jahren gern zusammen und schätzt an ihr neben ihren ästhetisch ansprechenden Choreografien ihre sensible Arbeit mit den Tänzern. Mit denen entwickelte sie nun ein Stück, das sich dem tragischen Leben des italienischen Komponisten Ezio Bosso (1971 – 2020) widmet. Der war als Kontrabassist, Dirigent und Komponist ein Star und erkrankte im Alter von 40 Jahren an einem Gehirntumor. Als Folge einer Operation entwickelte er eine degenerative Krankheit, die seine Motorik beeinträchtigte und an der er schließlich mit 49 Jahren starb. Seine Sinfonie "Under The Tree's Voices" wird zu hören sein. 

    Die Augsburger Philharmoniker spielen live

    Alle Musikstücke werden diesmal live von den Augsburger Philharmonikern unter der Leitung von Ivan Demidov, Kapellmeister des Orchesters, gespielt. Fünf Vorstellungen dieser Ballettproduktion gibt es insgesamt und – wie immer – sind nur noch Restkarten verfügbar. So hofft Ricardo Fernando, dass sich im Spielplan noch ein Plätzchen finden lässt für einen weiteren Aufführungstermin. "Unser Intendant ist ein Zauberer, der nicht Kaninchen, sondern Aufführungstermine in seinem Hut hat", ist er zuversichtlich.

    "Dimensions of Dance. Part 5" hat am Samstag, 23. März, um 19.30 Uhr Premiere im Martinipark. Weitere Aufführungen gibt es am 21. und 26. April sowie am 9. und 12. Mai.

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