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Axxis stellen im Augsburger Spectrum ihr neues Album vor

Metal

Axxis hört sich nicht nach Abschied an

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    Axxis beim Auftritt im Spectrum in Augsburg.
    Axxis beim Auftritt im Spectrum in Augsburg. Foto: Siegfried Kerpf

    21.15 Uhr in Augsburg - das Haar sitzt, obwohl die langen Mähnen von Matthias Degener, Rob Schomaker, Harry Oellers und Dirk Brand wohl schon lange keinen Friseur mehr gesehen haben. Auch der Sänger Bernhard Weiß, wie immer die Haare zu einem Zopf gebunden, stürmt auf die Bühne. Der Beginn eines Metal-Abends mit der deutschen Band Axxis, der ihren Fans noch lange in guter Erinnerung bleiben wird. Bernhard Weiß wirkt hibbelig wie eh und je, und wer schon öfter auf Axxis-Konzerten war, weiß auch, dass er gerne und viel redet. Eigentlich viel zu viel. Andererseits wird man von ihm entschädigt, wenn er singt. Die extrem hohe und markante Stimme von Weiß ist das eigentliche Pfund, mit der die Band wuchern kann und deshalb neben Helloween, Blind Guardian, Accept oder Powerwolf zu den besten der deutschen Metal-Szene gehört.

    Da die Stimmung bereits im Vorfeld vom Support der Würzburger Band Sons of Eternity gut angeheizt wurde, wackelt jetzt bei Axxis richtig die Bude. Mit „Little look back“ aus dem Jahr 1990 startet Axxis standesgemäß. Erst im Juli erschien das neue Album „Coming home“. Angeblich ist es das Abschiedsalbum der Band, das schreibt zumindest die Fachzeitschrift „Metal Hammer.“ Axxis klappen nach 35 Jahren den Deckel zu in einer Welt, in der sie sich angesichts von KI, Fake News, Krieg und Hass nicht mehr wirklich heimisch fühlen, kann man da lesen. Fakt scheint jedenfalls zu sein, dass der 62-jährige Keyboarder Harry Oellers die Band verlässt, oder wie Weiß es sagt, dass er „in Rente geht.“ Aber alles andere scheint noch sehr unklar zu sein.

    Das Spectrum war bei Axxis ausverkauft

    Mit dem neuen Album landeten sie zumindest in den Top 20 der deutschen Album-Charts. Die beiden neuen Titel „Coming home“ und „Moonlight Bay“ trafen den Nerv der Fans im Spectrum. Die Location war mit gut über 600 Besuchern ausverkauft. An den Autokennzeichen konnte man erkennen, dass Axxis nicht nur Fans in der Region hat. Die Axxis-Jünger kamen auch aus Bad Tölz, Ingolstadt oder der Nürnberger Gegend. Auch der Merchandising-Stand, wo es jede Menge Utensilien der Band gab, konnte sich nicht über mangelnde Geschäfte beklagen. Und wenn schon Metal, dann mit allem, was dazugehört. Ein saftiges Schlagzeugsolo von Dirk Brand, der angeblich trotz Bandscheibenvorfalls an der Schießbude hockt, oder ein wuchtiges Gitarrensolo von Matthias Degener. Bassist Rob Schomaker war unter anderem dafür zuständig, mit vielen Gesten und Posen das Publikum anzuheizen.

    Aus ihren bisher 19 Studioalben gibt es auch mittlerweile viel Songmaterial. Dass ihr erstes Album „Kingdom of Night“ (1989) nach wie vor wohl das beliebteste ist, wird auch an diesem Abend deutlich. Deshalb werden natürlich die Kracher „Kingdom of the Night“ und „Fire and Ice“ in den Zugabenteil verschoben. Dabei dürfen Axxis auf einige Songs stolz sein, wie auf „Heaven in Black“, das fast schon zum Schunkeln verleitet, oder das unglaublich schöne „Heavy Rain“ aus dem Album „Utopia“ (2009). Die Band wird am Schluss stürmisch gefeiert. Händeschütteln am Bühnenrand und immer wieder Selfies. Sieht so ein Abschied aus? Eher nicht.      

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