Sieben Jahre Arbeit, 700 Seiten: Florian Scheidl ist jetzt Doktor der Philosophie. Studiert hat er neben Philosophie auch Buddhist Studies, Japanologie, Geschichte, sogar die Theaterwissenschaft schaute er sich kurz an. „Eine Episode nur“, sagt er gut gelaunt. Scheidl ist zu Gast im Goldenen Saal in Augsburg. Die elfköpfige Jury des Augsburger Wissenschaftspreises für interkulturelle Studien hat ihm den diesjährigen Sonderpreis verliehen. Der langjährige Vorsitzende der elfköpfigen Jury, Eckhard Nagel, Direktor des Instituts für Medizinmanagement der Universität Bayreuth, zeigte sich in seiner Laudatio nicht nur von den 700 Seiten beeindruckt. Aus jeder Zeile spreche die kontinuierliche Auseinandersetzung des Autors mit den Fragen nach der eigenen Sprechposition, nach unseren vorgezeichneten Wahrnehmungen und Framings der „anderen“. Was ist es, das in unseren subjektiven Einstellungen die Verständigung mit anderen Menschen und Gruppen verhindert? Und vor allem: Lässt sich die in Europa geborene, deswegen eurozentrierte, Kant-verliebte Philosophie des 21. Jahrhunderts erweitern und global ausrichten?
Auszeichnung