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  4. Ausstellung: Glaskunst aus Augsburg: Das Schaezlerpalais zeigt Ida Paulins Werke

Ausstellung
23.09.2023

Glaskunst aus Augsburg: Das Schaezlerpalais zeigt Ida Paulins Werke

Ida Paulin, 1880 wurde sie in Augsburg geboren. Die Kunstsammlungen und Museen Augsburg widmen ihr jetzt eine Ausstellung.
Foto: Privatbesitz

Ein Leben, das sich in Gläsern spiegelt: Das Werk der Augsburgerin Ida Paulin steht im Mittelpunkt einer Ausstellung im Schaezlerpalais.

Zwischen all den Glasvitrinen mit Likör-Fläschchen, zwischen den Jugendstil-Vasen und dem Art-Déco-Porzellan, könnte sich der Blick fast verirren. Aber der Weg durch diese Ausstellung führt schnurgerade zu ihrem Porträt – zu der Frau, die das alles geschaffen hat: Ida Paulin, fotografiert in schwarz-weiß. Eine Frau hält Palette und Pinsel in der Hand. Sie nimmt die Kamera direkt ans Auge, keinen Zentimeter will ihr Blick ausweichen. Eine Künstlerin steht da, im Anbeginn des 20. Jahrhunderts, als wollte sie nur "Ist was?" fragen. Was diese Frau aus Augsburg geschaffen hat, zeigt jetzt eine üppige Ausstellung im Schaezlerpalais: "Glaskunst made in Augsburg - Ida Paulin".

Ida Paulin war eine Zeitgenossin von Gabriele Münter

Vielleicht malten sie ja Seite an Seite, Staffelei an Staffelei? Zeitgleich mit der Malerin Gabriele Münter besuchte Ida Paulin ab 1902 die Münchner Damenakademie. Münter, die Lebensgefährtin von Wassily Kandinsky und so viel mehr als das, eine jener wenigen Frauen, die es wagten, sich Malerin zu nennen. Und: Ida Paulin aus Augsburg, frisch vom Pensionat am Genfer See, sehr gewillt, auch Malerin zu werden. "Wie gut sich die beiden kannten, ist nicht belegt", erklärt die Kuratorin Sarah Klein. Aber der Geist der Münter klingt in Paulins früher Ölmalerei an: "Mädchen in Sonnenblumen", "Schreibendes Mädchen", empfindsame Porträts mit kräftig Farbe.

In Dachau, wo Künstler unter freiem Himmel malten, lernte Paulin ihren Mann kennen: Arn Haag, ihr Partner im Leben und in der Kunst. Aber der Weg führte sie weg von der Palette, die heute in einer Vitrine liegt, mit dicken Klecksen Farbe. War die Zeit nicht reif für Paulin? War sie nicht stur genug wie Münter? Was Paulin fortan schuf, war jedenfalls alltagstauglich, für Tisch, Wand und Eigenheim: Batiken, Stickerei und Glas, Glas, Glas. "Sie hat alles bedient", weiß Christof Trepesch, Direktor der Kunstsammlungen und Museen Augsburg. Diese erste umfassende Schau, die Paulin gewidmet ist, in die drei Jahre Arbeit geflossen sind, fächert die Vielfalt auf.

Kunsthandwerk aus Glas, das war Ida Paulins Metier.
Foto: Kunstsammlungen & Museen Augsburg

Ida Paulin entwickelte in der Glaskunst ihren Stil

Ida Paulin entwickelte ihren Eigensinn für die Mode, das zeigt schon ein Foto, geschossen im Augsburger Atelier Elvira: Toupierte Haarwellen, wilde Löckchen, die zur Seite streben, Perlenkette. So etwas wie Design, als davon noch niemand sprach, hat Paulin geprägt. Mode in Glasform: Auf kobaltblaue Schalen, die bei hellem Licht fast stechend strahlen, malte Paulin Vogel und Schmetterling. Daneben: Craqueliertes Glas, mit kunstvoll eingekrakelten Brüchen und gemalten, ausgezirkelten, geometrischen Figuren. Mit diesem Handwerk ging sie auf Tour, stellte auf der Leipziger Messe aus, bei der Kunstausstellung Stralsund. Augsburg blieb sie trotzdem treu: 1915 wurde sie die erste Frau, die der Künstlerbund "Die Ecke" aufnahm. 1925 erhielt sie in der Stadt ein Atelier im Künstlerhof, beschäftigte bis zu sechs Angestellte und Lehrlinge.

Den brummenden, freien Geist der 20er genoss Paulin offenbar. Niedlich bis entzückend die Details, die sie auf Likörgläser malte: Da posiert eine Mini-Marlene-Dietrich mit Frack, Zylinder, Zigarette. Aber sie verewigte auf Glas auch Farbfelder, Vielecke, im Stil des Konstruktivismus – mit Spurenelementen der Ästhetik, die das Bauhaus in Dessau kultivierte. Allerdings viel verspielter: Von Spinnen war Ida Paulin eine Zeit lang sehr angetan, sie prägte das Tier und sein Netz auf Glasschalen, in japanischer Anmutung. Und dann das Bild einer Jazz-Kapelle, Saxofone fliegen durch die Luft, alles tanzt. Ein Freigeist, der jedoch bald ersticken würde.

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Sie schuf Kannen, Teller, Schälchen und Likörgläser: Ida Paulin.
Foto: Kunstsammlungen & Museen Augsburg

Der Krieg zerstörte Ida Paulins Atelier in Augsburg

Eine Serie von 1936: Gläser mit olympischen Ringen für die Spiele in Berlin, die Hitler als Propagandafest missbrauchte. Hakenkreuze druckte Paulin aber nicht auf das Glas. "Ida Paulin und Arn Haag waren nicht Parteimitglied", erklärt Trepesch, aber viel mehr wisse man nicht über die Haltung des Paars in dieser Zeit. Und der Krieg traf sie: 1937 hatte Paulin noch bei der Weltausstellung in Paris die Silbermedaille für einen Pokal gewonnen, den die Ausstellung heute zeigt. Doch in der Augsburger Bombennacht, Februar 1944, wurde ihre Wohnung zerstört, ihr Atelier, der Großteil ihres Werks. 

Bei den Familien ihrer Brüder in Bad Münster konnte sie ihr Leben neu aufbauen. Sie produzierte weiter, aber "in konservativerer Form", erklärt Trepesch. Kunst war ihr Geschäft: Als Werbeauftrag bemalte sie Gläser für eine Nähmaschinenfabrik. Wie Folklore wirken andere Behältnisse mit Schwarzwaldmädchen und Trachtenburschen. Und auf einer Tellerserie präsentiert sie Augsburg, den Perlachturm.

Die Forschung an Ida Paulins Leben geht weiter

Ida Paulin starb 1955 an Herzschwäche. Den Draht zur Stadt ihrer Geburt hat sie ihr Leben lang nie brechen lassen. Und jetzt, in der Ausstellung, tummeln sich Augsburger zwischen 37 Vitrinen, 564 Werken der Ida Paulin: "Sind die Vasen nicht bezaubernd?", "Das passt ja in jede Stube rein!", "Eine schöne Frau war sie!" ... und am Ende bleibt Ida Paulin doch ein Rätsel. Gibt es Briefe? Zeitzeugnisse? Wenige, sagt Christof Trepesch. "Wir forschen weiter."

Info: "Ida Paulin - Glaskunst made in Augsburg", bis 31. März 2024. Infos unter www.kunstsammlungen-museen.augsburg.de/idapaulin.

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