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Ausstellung: Frauen, die mitten im Leben stehen

Ausstellung

Frauen, die mitten im Leben stehen

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    Ernestine Schmidt aus München zeigt „in vain“.
    Ernestine Schmidt aus München zeigt „in vain“.

    Was verspricht der Ausstellungstitel „FrauenBilder“? Von Frauen gemalte Bilder, porträtierte Schönheiten oder stilisierte Idealvorstellungen? Wer neugierig auf solche „FrauenBilder“ ist, sollte die Galerie „Facette“ in der unteren Altstadt besuchen. Dort kreisen zwei Künstlerinnen um das Thema.

    Die eine, Ernestine Schmidt, hat Medizin und Kunstgeschichte studiert und lebt, inzwischen freischaffend tätig, in München. Sie bevorzugt den schnellen Strich und kräftige Farben, die sie auf großformatige Leinwände aufträgt. Auf den ersten Blick wirken ihre Frauen nur abstrakt. Manchmal erscheint etwa in den gelb-türkis geteilten Farbflächen auf „everything’s possible“ die Arbeit fast ein wenig zu lieblich im Kontrast zu dem erkennbar schnellen Auftrag.

    Schmidt gibt nicht nur der Frau eine Bühne, sondern räumt auch dem Paar auf 160 x 165 Zentimetern zumindest im Bild „in vain“ die Chance eines Miteinanders ein. Auf stets farbigen Grund zieht Ernestine Schmidt mit Kohle schwarze Umrandungen, um zum Beispiel in „yellow woman“ die Nacktheit zu betonen. Mit solch einer bewussten Strichführung erklärt sie ihre gemalten Aussagen. So auch der als staunendes „Wow“ zu wertende Titel des Druckes eines Gemäldes auf Alu-Dibond-Platte mit erkennbar tanzenden Figuren.

    Subtiler als Schmidt gestaltet Ines Okesson aus Halle an der Saale ihre weiblichen Rückenakte, die alle – nur so lässt sich die dominierende Zentrierung beider Beine deuten – mitten im Leben stehen. Beispiele: Die „Kosmonautin (Baikonur)“ mit All-geeigneter Hose, aber auch die sensibel transparent gemalte, nur mit einem durchschimmernden Rock unter dem nackten Rücken bekleidete „Cellistin“.

    Okessons weiche Linienführung steht in Kontrast zur dynamisch-expressiv sich ausdrückenden Ernestine Schmidt. Doch dieses Gegeneinander macht diese „Facette“-Präsentation reizvoll.

    Eine kleinformatige Besonderheit sind auch jene Monotypien, auf denen Ines Okesson den weiblichen Akt, gleichgültig in welcher Stellung, zu einer anmutigen Besonderheit macht. Ob liegend, sitzend oder sich bewegend, alle „FrauenBilder“ haben in der „Facette“ ihren Platz gefunden.

    der Ausstellung bis 5. September, geöffnet Di., Do., Fr. 11 bis 18 Uhr, Mi. und Sa. 10 bis 13 Uhr

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