Die deutsche Erinnerungskultur – das ist seit den 1990er-Jahren eine Erfolgsgeschichte. Politiker und Bürger der westlichen Welt loben, wie aktiv deutsche Akteure sich der Nazi-Vergangenheit stellen, wie viele Gedenkstätten, Mahnmale und bürgerschaftliche Aktionen entstanden sind. Doch trägt der Erfolg immer noch? In einer Zeit, die von Kriegen, Fluchtbewegungen, der Klimakatastrophe und den Folgen der Globalisierung bestimmt ist, gerät auch die Erinnerungskultur in eine Krise. So sieht es Hans-Joachim Hahn, derzeit Gastprofessor für Jüdische Kulturgeschichte an der Uni Augsburg, und er ist damit nicht allein. In seinem Vortrag im Festsaal der Synagoge skizzierte er die Krisensymptome.
Augsburg