Traut sie sich? Wird sie in Augsburg auch ein Mozart-Werk spielen? Immerhin im Herz der Mozartvaterstadt, bei einem Fest, das Wolfgang Amadeus huldigt? „Nein, nein, das mache ich nicht. Das wäre ja ein Sakrileg“, sagt Jess Gillam und lacht. Verständlich. Denn zu Mozarts Lebzeiten war ja noch gar kein Denken an ihr Herzensinstrument – das Saxofon war noch nicht erfunden. Rohrblatt, Klappen, Schwanenhals und goldener Schein, ein Instrument tief verwurzelt im Jazz. Wobei, nun grübelt die 23-Jährige doch noch: Gillam überfliegt in Gedanken ihr Programm, das sie bei ihrem Konzert am 28. Mai beim Mozartfest spielen möchte. Werke von Astor Piazzolla, Kurt Weill, Philip Glass, die breite Palette ihres Talents und Repertoires. Hat da nicht doch ein Mozart Platz? „Ach, wer weiß. Warten Sie auf die Zugabe!“
Augsburg