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Augsburg: Das Brechtfestival 2024 geht wieder in einen Stadtteil

Augsburg

Das Brechtfestival 2024 geht wieder in einen Stadtteil

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    Brechtfestivalleiter Julian Warner präsentierte dem Kulturausschuss einen groben Plan für das Festival 2024.
    Brechtfestivalleiter Julian Warner präsentierte dem Kulturausschuss einen groben Plan für das Festival 2024. Foto: Michael Hochgemuth

    Lob von allen Seiten für Brechtfestivalleiter Julian Warner. Während die Kulturausschuss-Sitzung am Mittwoch für die Vertreter des Stadtjugendrings wegen des in die Schlagzeilen gekommenen Modular-Festivals gegen Ende hin ein Spießrutenlauf war, befand sich Warner schon einmal auf einer Ehrenrunde zwischen seinem ersten und seinem zweiten Festival. In diesem Jahr war er mit dem Brechtfestival nach Lechhausen gegangen und hatte dort mit ungewöhnlichen Programmen neue Schwerpunkte gesetzt und damit auch unterstrichen, was es heißt, wenn eine künstlerische Leitung eine eigene Handschrift einbringt. Dann gibt es da keine Routinen, keine Wiedervorlagen, keine Formate, die einfach neu besetzt und gefüllt werden - alles kann dann auch komplett anders sein

    Augsburgs Kommunalpolitiker waren angetan, ob sie nun politisch zur CSU, den Grünen, der SPD oder den Freien Wählern gehören. Warner erntete Lob und Dankbarkeit. Und das beim Brechtfestival, also dem kulturpolitischen Thema, an dem sich viele Jahre die Geister schieden und Kontroversen über die Ausrichtung, die Qualität, die Einbindung der Augsburger Szene und den Blick auf Brecht geführt wurden. Vorfreude gab es auch, denn Warner umriss auch schon einmal grob und mit einigen Details, wie das Programm des Brechtfestivals 2024 aussehen soll, das vom 23. Februar bis zum 3. März stattfinden soll.

    Das Thema des Brechtfestivals dreht sich um eine Künstlerfreundschaft

    Zum Auftakt wird das Staatstheater Augsburg Brechts "Mutter Courage und ihre Kinder" auf die Bühne bringen. Mit einer Augsburger Brecht-Inszenierung startet das Festival also, nachdem im Jubiläumsjahr 2023 ja kein neuer Brecht auf die Bühne kam. Thematisch im Zentrum soll die Freundschaft zwischen Bertolt Brecht und Walter Benjamin stehen - vor dem Hinblick des Umgangs mit den Krisen der Welt. 

    Eine Festivalzentrale in Oberhausen ist auch gefunden - dank einer Kooperation mit dem Möbelhaus Segmüller, das dem Festival das ehemalige Möbelhaus Lederle gegenüber dem Plärrer als Spielstätte überlässt. Warner deutete schon einmal an, dass er die Zentrale intensiv nutzen wolle. Passend zum Festivalthema, der Freundschaft der beiden Exilanten Bertolt Brecht und Walter Benjamin, lässt Warner die russische Exil-Schriftstellerin Anastasia Patlai zu Wort kommen, die gerade Residentin im Brechthaus Augsburg ist. Ein Stück von ihr, das nur einmal in Moskau aufgeführt und danach verboten wurde, soll seine Wiederaufnahme finden.

    Warner verriet auch noch, dass es eine Zusammenarbeit mit dem Maro-Verlag gebe, auch eine Kooperation mit den Sportvereinen, dazu ein schulübergreifendes Projekt in Zusammenarbeit mit Mehr Musik!, Lesungen und auch wieder eine Brecht-Nacht. Wie genau das alles aussehen wird, das wird Julian Warner allerdings erst am 12. Dezember im Rahmen einer Pressekonferenz bekannt geben. 

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