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  4. Augsburg: Augsburger Mozartfest: Einmal tief durchatmen mit Mozart

Augsburg
09.06.2024

Augsburger Mozartfest: Einmal tief durchatmen mit Mozart

Cellistin Julia Hagen begab sich mit Tschaikowsky in ein imaginäres Rokoko-Zeitalter.
Foto: Mercan Fröhlich

Das Augsburger Mozartfest 2024 ist eröffnet. An den Auftritt der Akademie für Alte Musik Berlin schließt sich das Konzert des Salzburger Mozarteum Orchesters an.

Hat man Mozart je auf einer Nasenflöte gespielt vernommen? Für die weit überwiegende Zuhörerschaft beim Eröffnungskonzert des Augsburger Mozartfests dürfte es eine Premiere gewesen sein. Ernst Schlader, eigentlich Klarinettist, hielt sich das niedliche hölzerne Ding unters besagte Organ, um es kraft ausströmender Atemluft zum Klingen zu bringen, als Zugabekunststück im Menuett von Mozarts Klarinettenquintett. Kein Sakrileg, denn, so hatte der Solist dem Publikum versichert, der berühmte Anton Stadler, als Spitzenklarinettist seiner Zeit Inspirator und Erstinterpret mehrerer Klarinettenwerke von Mozart, habe sich ebenso auf das Spiel des Nasen-Aerophons verstanden. Freilich, Ernst Schlader verzog nach ein paar jämmerlich nasalen Tönen selbst das Gesicht und zog es vor, den Rest des Menuetts auf der angestammten Klarinette zu musizieren. Ein musikalischer Spaß, das Ganze, Mozart hätte sein Vergnügen daran gehabt.

Und bestimmt auch an den vorausgegangenen Programmteilen, die, von einem Einschub abgesehen, drei seiner Werke aus unterschiedlichen Werkphasen präsentierten, vorgestellt – man hat es in Augsburg schon öfter erleben dürfen – von der auch in Mozart-Belangen ungemein kundigen Akademie für Alte Musik Berlin. Auch wenn das auf Originalinstrumenten musizierende Kammerensemble zu Beginn der A-Dur-Sinfonie Nr. 21 etwas wackelig wirkte – gleich nach dem ersten Satz machte das feuchtwarme Klima im ausverkauften Saal eine längere "Stimm-Orgie" (Konzertmeister Bernhard Forck) notwendig –, fing sich das Ensemble doch rasch und konzentrierte sich auf seine Tugenden: auf lebendiges, im Klang trocken-spritziges, im Rhythmus federndes Musizieren, das sich obendrein auf Mozarts Rhetorik ebenso versteht wie auf das Offenlegen seiner Satzkunst im Zusammenwirken der einzelnen Stimmen.

Klarinettist Ernst Schlader versuchte sich auch auf der Nasenflöte mit Mozart.
Foto: Fabian Schreyer

Mozartfest in Augsburg: Hören, wie Mozart sich entwickelt hat

So angegangen, wird die Mozarts A-Dur-Sinfonie von 1772 jedenfalls nicht zum unbedarften "Frühwerk" eines 16-Jährigen, sondern befindet sich auf der Höhe des sinfonischen Komponierens seiner Zeit, die ja noch eine vor dem Auftritt Beethovens ist. Das tut der ebenfalls aufgeführten B-Dur-Sinfonie Nr. 33 keinen Abbruch, denn Forck und seine Akademie-Mitglieder heben ohrenfällig hervor, inwieweit sich Mozart hier weiterentwickelt hat, unter anderem durch die nunmehr deutlich stärker ins Spiel genommenen Bläser. Eindrucksvoll, wie sich die Berliner dabei auch klanglich zu wandeln vermögen, wie sie bei nur unwesentlich veränderter Besetzungsstärke nun um einen Grad sinfonisch-wuchtiger auftreten, – um aber dann gleich wieder, wenn der Satzverlauf es verlangt, silberfadenfein zu ziselieren. 

Eingefügt in dieses Alles-Mozart-Programm eine Sinfonie von Carl Ditters von Dittersdorf, einem Zeitgenossen Mozarts. Das Stück aus einer Sammlung von Sinfonien nach Ovis "Metamorphosen" – hier "Die Rettung der Andromeda durch Perseus" – war in der Interpretation durch die Berliner (und ganz besonders durch die wunderbare Xenia Löffler, die auf ihrer Oboe der Andromeda ihre Stimme gab) wieder einmal ein nachdrücklicher Hinweis darauf, bei aller Verehrung des Klassiker-Dreigestirns Haydn-Mozart-Beethoven doch auch deren Zeitkollegen nicht zu übersehen. Haben diese doch oft ebenfalls Großartiges zu bieten wie im vorliegenden Fall Dittersdorf, auch deshalb, weil der Komponist hier einen ganz anderen, nämlich literarisch-programmatisch grundierten, sinfonischen Weg einschlägt als die auf Themenentwicklung fixierten Wiener Granden.

Augsburger Mozartfest: Höhepunkt mit Mozarts Klarinettenkonzert

Höhepunkt des Festival-Auftaktabends aber war Mozarts Klarinettenkonzert mit dem schon erwähnten Ernst Schlader als Solisten. Der spielt die Bassettklarinette, jenen Instrumententypus, den der Uraufführungsinterpret Anton Stadler auch selbst zur Hand hatte. Die Bassettklarinette reicht noch eine Handvoll Töne tiefer als ihre herkömmliche Schwester, und Schlader nutzt das in seiner Interpretation mehrere Male (auch spieltechnisch) eindrucksvoll aus – abgrundtief und doch immer hölzern warm und rund sein Bassettklang im Tiefregister. Aber auch darüber hinaus ist Schlader mit seinem schlanken, auch in der Höhe perfekt balancierten Ton ein Souverän seines Instruments und ebenso ein profunder Kenner dieses Repertoire-Spitzenwerks. Exquisit seine Phrasierungen, gerade auch im Adagio, dessen oft arg tränendrückerisch zugerichtetes Thema Schlader wunderbar gelassen zu formen weiß. 

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Kammerkonzertantes Format mit der Akademie am ersten Tag des Mozartfests; tags darauf dann ebenfalls im Kleinen Goldenen Saal eine etwas größere Klangdimension mit dem Mozarteum Orchester Salzburg, das etwa in doppelter Besetzungsstärke antrat. Problematisch für die akustischen Verhältnisse, wie sich gleich bei einer Sinfonie von Carl Philipp Emanuel Bachs zeigte, in der jedes im Forte ausgeführte Tutti die Saalakustik schon an ihre Grenzen brachte. Dennoch, für die Bach-Sinfonie gilt dasselbe wie für das Dittersdorf-Schwesterwerk vom Vortag, auch hier umwerfend originelle Musik – allein schon das "eintönige" Kopfmotiv –, ungemein engagiert und mit überspringender Verve vorgetragen. Dirigent Jonathan Bloxham gab auch in Beethovens 1. Sinfonie rasche Gangart vor, und die straff gespannte Grundhaltung des Mozarteum Orchesters, das sich dennoch immer genügend Elastizität bewahrt, verfehlte bei Beethovens Erstling ihre mitreißende Wirkung nicht. 

Mozartfest in Augsburg: Julia Hagens technische Bravour

Zuvor schon waren die Rokoko-Variationen des Mozart-Bewunderers Tschaikowsky zu hören gewesen, in einer herrlich frischen und dabei individuelle Handschrift tragenden Interpretation der jungen Cellistin Julia Hagen. Ein Glanzstück schon, wie die Solistin sich nach der orchestralen Einleitung einfädelt in das musikalische Geschehen: nicht mit einem Hoppla-hier-bin-ich, sondern mit verblüffender Nonchalance. Charmant und eloquent in der Klangrede ihr Spiel auch im weiteren Verlauf, keineswegs den Spätromantiker Tschaikowsky akzentuierend, vielmehr dessen in Töne gesetzten Traum vom galanten Zeitalter. Bei Julia Hagen schließt das die wohltemperierte Hervorkehrung technischer Bravour nicht aus, und bei aller Risikofreude, mit der sie sich in heikelste Passagen wirft, gelingen ihr die Jagden griffbrettauf, griffbrettab und die vertrackten Flageoletts im Niemandsland zwischen Griffbrett und Steg doch bravourös. Jubel am Ende für die sympathische Cellistin, die als Zugabe einen kleinen Coup landete – indem sie Jonathan Bloxham nicht als Dirigenten, sondern als Cello-Partner neben sich bat zur Dreingabe eines Duos aus der Feder von Jean-Baptiste Barrière.

Bloxham selbst war am Ende des Konzertabends, also nach Beethovens Erster, ebenfalls zugabefreudig. Indem er den Festival-Namensgeber noch einmal aufrief und den Abend beschloss mit der "Figaro"-Ouvertüre: Vom Salzburger Mozarteum-Orchester aufs Parkett gelegt als pfeffriges Gute-Laune-Stück, bei dem man die aufgeregt durcheinander wuselnde liebesverwirrte Gesellschaft aus Beaumarchais' "Tollem Tag" plastisch vor Augen stehen hatte.

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