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  4. Andrea Petkovic spricht in Augsburg über ihre Tennis-Karriere

Stadtbücherei Augsburg
11.06.2024

Andrea Petkovic liest aus "Zeit, sich aus dem Staub zu machen"

Andrea Petkovic stellt ihr neues Buch "Zeit, sich aus dem Staub zu machen" im Forum der Stadtbücherei Augsburg vor.
Foto: Klaus Rainer Krieger

Vom Tennisfeld in die Bestsellerliste: Andrea Petkovic spricht in der Stadtbücherei Augsburg über ihre Karriere, ihren Abschied vom Sport – und ihre literarische Zukunft.

Was ist das bloß für eine Geschichte, in der sich die Heldin einfach aus dem Staub macht? Eine Geschichte, die der Tennissport geschrieben hat: Auf Seite 100, exakt in der Mitte des Buches, beschließt die Heldin der Erzählung, ihren Kampf aufzugeben. Sie verlässt den Tennisplatz. Nie wieder Wimbledon! Nie wieder schwitzen gegen Serena Williams! Nie wieder die Chance, doch noch ein Grand-Slam-Turnier zu gewinnen. Denn der Ellenbogen ächzt und das Knie knackt, der Körper ist 32 und schaltet alle Signale auf Rente. "Zeit, sich aus dem Staub zu machen", denkt die Heldin und so heißt auch das Buch. Aber heute? Zwei Jahre nach diesem Abschied? Sitzt die Heldin auf der Bühne, in der Stadtbücherei Augsburg: Tennis-Profi Andrea Petkovic hat sich aus dem Staub gemacht, um als Schriftstellerin wieder aufzutauchen. In ihrem Buch, das sie in Augsburg vorstellt, schreibt sie über ihren eigenen Abschied vom Tennis. "Staub, das war mein bester Belag", sagt Andrea Petkovic und meint damit den roten Sand von Roland Garros bei den French Open. Jetzt spricht sie in Augsburg über all die Siege im Staub und die vielen Niederlagen, über psychologischen Selbstbetrug – und neue literarische Ziele.

"Spitzensportlerin, Schriftstellerin, Moderatorin, Analystin ...", der Literaturexperte Kurt Idrizovic trägt eine lange Liste vor, es sind die vielen Berufe der Andrea Petkovic. Und Idrizovic begrüßt sie als Moderator auf der Bühne. "Eine Doppelbegabung", nennt er die 36-Jährige. Schon als Sportlerin hatte sie die Begabung, das Publikum für sich zu gewinnen. Mit Energie und Drama, mit Witz und kleinen Tanzeinlagen auf dem Platz. "Wie viele echte Tennis-Fans sind denn heute da?", fragt Petkovic in Augsburg, freut sich über viele gereckte Hände und spielt ihr Talent als Erzählerin aus. Gestern noch bei den French Open gewesen, als TV-Expertin für einen US-Sender das Finale kommentiert. "Auch mal gut, beim Finale dabei zu sein. Das habe ich als Spielerin nie geschafft." Die Pointe zündet, das Publikum lacht. Aber der Gag liegt natürlich im Understatement: in der Erfolgsstatistik ihrer Karriere.

"Die putzt mich bestimmt um", dachte Petkovic

2014 stand sie im Halbfinale der French Open, 2011 in der Top 10 der Weltrangliste, was ihr auch 2015 noch einmal gelang. An das Pariser Halbfinale erinnert sie sich: Tennis-Star Simona Halep hatte alle Konkurrenz ohne Gnade aus dem Weg geräumt, Petkovic ahnte Schlimmstes. "Die putzt mich bestimmt um, dachte ich." Aber dann ging ihr ein Licht auf: Moment! Ich stehe hier auch auf dem Platz. "Ich spiele ja auch im Halbfinale!" Und dann reichte es nur ganz knapp nicht zum Einzug ins Finale. "Der Fluch an diesem Sport ist, dass man meistens mit einer Niederlage heimfährt", sagt sie heute. Duelle im K.-o.-System, nur einer gewinnt den Pokal. 128 reisen zum Turnier, aber: "127 kehren definitiv mit einer Niederlage nach Hause." Über ihre Kindheit schrieb Petkovic in ihrem Buchdebüt "Zwischen Ruhm und Ehre liegt die Nacht". Früh steckte sie zwei Ziele: ein Grand-Slam-Turnier gewinnen, Nummer eins der Welt werden. Beides verpasst sie knapp.

Warum hat sich Petkovic diese Qual, diese ganze Kette an Niederlagen angetan? Wie hat sie ihre Steh-auf-Qualitäten entwickelt? Den jungen Talenten, die sie jetzt im Auftrag des Deutschen Tennisbunds berät, gibt sie einen kleinen Psycho-Trick mit auf den Weg: "Man muss sich ein bisschen selbst belügen. Als Tennisspielerin ist man Illusionskünstlerin." Der Wind war schuld. Der verlorene Matchball? Nur Pech. Und in der Kunst, sich die eigene Geschichte zurechtzubiegen, sieht sie eine Verwandtschaft zum Schreiben, zur Literatur: Scheitern als Inspiration, als Stoff für Helden, für Fiktion und Gaukelei. 

Ellenbogen, Knie, Muskelfaserriss - Verletzungen gab es viele

In ihrem Buch beschreibt sie trotzdem den vollen Härtegrad einer Profisportkarriere: Extreme Zweifel am Karriereende. Einsamkeit in seelenlosen Hotelzimmern. Zittern in der Umkleide, weil der Körper Warnsignale sendet. "Jede Verletzung war immer schon das mögliche Ende", sagt Petkovic, und von diesen Verletzungen hatte sie viele. Ellenbogen, Knie, Muskelfaserriss. Aber sie kämpft heute nicht mehr um Spiel, Satz, Sieg, sondern um Sätze, Zeilen, Wörter.

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Das Lesen begleitet sie auf Reisen: "Ich packe auf Reisen ein Buch pro Woche ein. Ich versuche sicherzugehen, dass mir die Bücher nie ausgehen." Den Literaturmacho Norman Mailer liebt sie, auch Ernest Hemingway und Philip Roth. Ihre ersten eigenen Texte schrieb Andrea Petkovic als Kolumnistin für die Süddeutsche Zeitung und für die Zeit. Damit gewann sie plötzlich ein neues Publikum für sich: die Leser. Und die reagierten, kommentierten, schrieben Briefe an die Autorin Petkovic. "Da habe ich Bammel bekommen. Das liest ja doch jemand!" Diesen Druck verwandelt sie in literarische Motivation – für das kurze wie für das lange Format: Ihr neues Buch führt durch zwölf Kapitel, eines für jeden Monat des Jahres, und auf Seite 100 teilt sich die Lebensgeschichte in ein "Vor" und ein "Nach" dem Tennis. Erzählt sie vom Schreibprozess, der in diesem Buch steckt, klingt das nach Struktur und Disziplin. Nach Schreibmuskelarbeit. "Als Autorin bin ich an diesem Buch gewachsen. Ich habe Tennis gespielt."

Schreibt Petkovic auch mal über den Spielfeldrand hinaus?

Kurt Idrizovic fühlt vor: Er will wissen, was von Andrea Petkovic, der Autorin, in Zukunft noch so alles zu erwarten ist. Bleibt der Tennis-Court das Feld, das sie beschreibt? Oder schreibt sie irgendwann auch über den Spielfeldrand hinaus, fernab von Tennis und Biografie? Schon im zweiten Buch mischen sich Wahrheit und Fantasie: "Es gibt eine Begebenheit im Buch, die ist komplett erfunden", erklärt Petkovic. Welche Seite? Welche Szene? Sie verrät es nicht. Aber in ihrem Kalender hat sie schon eine kleine Auszeit notiert: Im November und Dezember 2024 will sich Andrea Petkovic aus dem Staub machen. Sich zurückziehen, um zu schreiben, und zwar auch fiktiv, "ein bisschen weg vom Tennis". Für den dritten Aufschlag auf dem Feld der Literatur.

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