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Kunst: Zwei Galeristen in einem Raum: Gemeinsam ist es besser

Kunst

Zwei Galeristen in einem Raum: Gemeinsam ist es besser

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    Claudia Weil und Andreas Stucken vor einem Bild von Karen Irmer in ihrer Galerie in der Bergstraße
    Claudia Weil und Andreas Stucken vor einem Bild von Karen Irmer in ihrer Galerie in der Bergstraße Foto: Birgit Müller-Bardorff

    Da haben sich zwei gesucht und gefunden: Claudia Weil, Galeristin aus Rinnenthal und Andreas Stucken, Galerist aus Aichach.

    Sie bestückt seit zwei Jahren neben ihrem Schau-Pavillon in Rinnenthal auch eine Filiale in der Bergstraße 11 in Göggingen – einen ehemaligen Laden im Erdgeschoss eines Wohnhauses. Jetzt hat sie die Erfahrung gemacht: „Man kann sich nicht zerreißen“ und überlegt, wie sie die Last auf mehrere Schultern verteilen kann. Er leitete zehn Jahre den Kunstverein Aichach. Dazu betrieb er von 2008 bis 2016 die Zweigstelle Berlin, eine Ladengalerie im Zentrum der Hauptstadt. Eine Mietsteigerung zwang ihn zur Aufgabe der Räume in der Hauptstadt, seine Künstler vertrat er nur noch online „Manchmal gab es nur noch Dateien, ich wollte endlich wieder reale Kunstwerken sehen.“

    Kleinere Galerien haben es schwer, auf dem Kunstmarkt zu bestehen

    Zusammen wollen Weil und Stucken nun den kleinen Raum in der Bergstraße, der die Kunst mitten hinein in den Alltag bringt, mit zeitgenössischen Werken erfüllen. Was nicht heißen soll, „dass man einfach alles in einen Topf schmeißt“, betont Weil. „Jeder verfolgt sein Konzept“, erläutert sie. Und dabei gehe es auch darum, unterschiedliche Positionen der zeitgenössischen Kunst einander gegenüberzustellen. „Das ist spannender, als Ausstellungen im Wechsel zu machen“, sagt sie. Der konstruktive Austausch ist beiden wichtig, denn Weils und Stuckens Kooperation ist auch die Suche nach neuen Ideen für die Kunstszene. „Kleinere Galerien haben es sehr schwer zu bestehen und normalerweise sind sich Galeristen spinnefeind“, weiß Claudia Weil. Nicht so die beiden, die nun unter dem Namen „augsburg contemporary“ zusammenarbeiten. Sie kennen sich seit Jahren und nehmen Anteil an der Arbeit des anderen. Bei einigen Künstlern überschnitt sich ihre Tätigkeit auch schon. „Eine Galerie zu betreiben ist ein einsames Geschäft“, sagt Andreas Stucken, den Austausch mit einem Partner vermisste er bisher. „Das ist etwas anderes, als der Kontakt zu den Künstlern.“

    Die erste Ausstellung des Galeristenduos vereint nun unter dem Titel „As of now“ mit je einem Werk von Ivo Ringe, Martin Wöhrl und Gisela Hoffmann drei Künstler von Claudia Weil und mit Angela Stauber, Cathy Daley und Karen Irmer ebensoviele von Andreas Stucken. In ein geheimnisvoll-düsteres „Gewirr“ aus dunklen Formen, die wie Äste im Nebel hervorscheinen, begibt man sich beim Betrachten eines Laserprints von

    Ausstellung „As of now“ bis 14. September in der Bergstraße 11; geöffnet Freitag und Samstag von 14 bis 18 Uhr, im August nur nach Vereinbarung

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