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Strandkorb-Festival: Doro Pesch beim Open Air: Die Königin des Metal gibt sich die Ehre

Strandkorb-Festival

Doro Pesch beim Open Air: Die Königin des Metal gibt sich die Ehre

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    Die Königin und ihr Gefolge: Doro Pesch und ihre Band beim Strandkorb-Open-Air.
    Die Königin und ihr Gefolge: Doro Pesch und ihre Band beim Strandkorb-Open-Air. Foto: Siegfried Kerpf

    Doro Pesch hat sich in Deutschland einen besonderen Status erarbeitet. Sie wird landauf, landab als Metal Queen bezeichnet, als „die“ Metal Queen. Das kommt daher, dass sie konkurrenzlos ist. Auf dem „Sektor Hardrock“ ist die mittlerweile 57-Jährige ein Phänomen. Seit 1984 wirbelt sie weltweit über die Bühnen. Doro kennt man nicht nur in Europa, sondern auch in Amerika und in Asien. Weit über zehn Millionen Alben hat sie bisher verkauft, zudem ist sie eine der ersten Frauen, der es gelang, beim legendären „Monsters-of-Rock-Festival“ aufzutreten. 1986 war das, neben Größen wie Ozzy Osbourne, Motörhead oder Def Leppard. Später stand sie mit den beiden inzwischen verstorbenen Rockstars Ronny James Dio und Lemmy Kilmister gemeinsam auf der Bühne. „Ich hatte das Glück, von den Besten zu lernen“, sagte sie einmal in einem Interview gegenüber unserer Zeitung.

    Der Großteil des Publikums kommt aus der Ü-50-Fraktion

    Jetzt war die gebürtige Düsseldorferin wieder in Augsburg. Der Großteil der Besucherinnen und Besucher gehört inzwischen der Ü-50-Fraktion an – für die einen wurde Doro ein Thema, als die Barbie- und Ken-Puppen im Müll landeten, für die anderen, als sich der erste Oberlippenflaum unter der Nase breitmachte. Dass beim Strandkorb-Festival an der Messe die Stimmung nicht so überschwappt wie üblich, liegt allerdings weder an Doro noch am Publikum. Die Fans geben sich mit ihren „Doro, Doro“-Rufen zwar reichlich Mühe, aber Corona verbietet das enge Zusammenstehen, und so verliert sich die Lautstärke etwas im weiten Rund des Geländes.

    Doro Pesch mit Musikern ihrer Band beim Augsburger Strandkorb-Festival auf dem Messegelände.
    Doro Pesch mit Musikern ihrer Band beim Augsburger Strandkorb-Festival auf dem Messegelände. Foto: Siegfried Kerpf

    Der Spaß leidet kaum darunter. Doro, wie immer gedresst in Nietenlederhose und T-Shirt, wuselt über die Bühne und gibt Gas. Und Sie weiß, was die Fans da unten mögen. Deshalb kommen immer wieder Songs zum Einsatz, die sie schon gesungen hat, als sie in den 1980er-Jahren als Frontfrau bei Warlock aktiv war. Wie der Opener „I rule the Ruins“, wie „Three Minutes Warning“ oder „Burning the Witches“, um nur einige zu nennen.

    Neben dem Gitarren-Hünen, dem Niederländer Bas Maas, wirkt Doro zwar nur wie ein Strich in der Landschaft, doch sie lässt kaum Zweifel daran, dass sie auf der Bühne die Chefin ist. Nur für einige Minuten überlässt sie Schlagzeuger Johnny Dee das Feld, der mit einem Solo glänzt. Zudem steht ihr mit dem Italiener Lucca Princiotta noch ein weiter Gitarrist zur Seite, und Bassist Harrison Young (USA) komplementiert die internationale Truppe.

    "Was wollt ihr noch hören?" Das Publikum darf einen Song von Doro Pesch wählen

    Doros Stimme klingt auch nach vielen Jahren im Business immer noch wuchtig und klangvoll. Dagegen wirkt sie etwas angespannt, wenn sie das Publikum anspricht. Übel nimmt ihr das keiner. Auch nicht ihren kleinen Hänger bei „Raise your fist in the air“. Gegen Ende des Konzerts stellt Doro die Frage: „Was wollt ihr noch hören?“ Die Antworten sind vielfältig. Die Sängerin trifft die Auswahl: „All wie are“, „Love me in black“ und „All for metal“. Schließlich erweist sie mit dem Cover „Breaking the Law“ noch Judas Priest die Ehre. Das Fanvolk jubelt ihr ein letztes Mal zu. Die Königin auf der Bühne ist dankbar und bedankt sich für die Ovationen tausendmal. Dann verlässt Sie mit ihrem Gefolge die Bühne.

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