„Ballett auf Abstand, das geht nicht“, hatte Augsburgs Ballettdirektor Riccardo Fernando noch im März ziemlich ratlos festgestellt, als Schauspielern, Sängern und Tänzern eine Zwangspause verordnet worden war. Wie sollte man je Pas de Deux und Ensembletänze einstudieren und aufführen, ohne mit den Abstandsregeln zu kollidieren? Mittlerweile sind es vier Monate, in denen die Tänzerinnen und Tänzer ohne ihr Publikum waren. Die Technik kam Fernando und seiner Kompanie zu Hilfe, dem Corona-Lockdown ein wenig Widerstand entgegenzusetzen. Im Rahmen des viel beachteten VR-Brillen-Angebots des Staatstheaters kreierte das Ballett Augsburg „shifting_perspective“, ein Tanzstück, in dem die Tänzerinnen und Tänzer zu den elektronischen Klängen von Robin Rimbaud improvisierten. So nah wie nie zuvor kamen sie dabei dem Zuschauer, der mittels raffinierter Aufnahmetechnik mitten auf der Bühne Platz nahm.
Staatstheater Augsburg