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Spielplan 2021/2022: Das erwartet Sie in der neuen Saison am Staatstheater Augsburg

Spielplan 2021/2022

Das erwartet Sie in der neuen Saison am Staatstheater Augsburg

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    In der kommenden Spielzeit 2021/22 wieder zu sehen: Die Oper „Orfeo ed Euridice“, die in dieser Saison wegen der Pandemie kaum gespielt werden konnte.
    In der kommenden Spielzeit 2021/22 wieder zu sehen: Die Oper „Orfeo ed Euridice“, die in dieser Saison wegen der Pandemie kaum gespielt werden konnte. Foto: Jan-Pieter Fuhr

    „Endlich.“ Treffender kann ein Motto für einen neuen Spielplan kaum gewählt sein. „Endlich“ – das zielt natürlich darauf, dass ab dem Spätsommer wieder Theater unter geschlossenem Himmel gespielt werden kann, dass also auch das Staatstheater Augsburg, das sich dieses Spielzeit-Motto gegeben hat, mit seinen einzelnen Sparten wieder ein reguläres Programm über den kommenden Herbst und Winter bis hinein ins Frühjahr und in den Sommer 2022 zu bieten vermag.

    Die neue Spielzeit im Staatstheater Augsburg beginnt am 11. September mit Neil LaBute

    Das Publikum dürstet ja auch. Das Staatstheater freilich nicht weniger. Man merkt es bei der Vorstellung des neuen Spielplans, der vollgepackt ist wie wohl noch keiner in diesem Haus – alle wollen spielen, singen, tanzen, musizieren. Dabei erinnert im Martinipark – nach wie vor Ausweichspielstätte des Staatstheaters – das Setting der Spielplanvorstellung doch noch arg an die Beschränkungen durch die Pandemie. Auf der leeren Bühne fünf in weitem Abstand voreinander aufgestellte Hocker nebst rundem Mini-Tischchen für den Intendanten und sein Team – als wär’s ein Szenenbild aus einem Stück zum Thema Dating in Corona-Zeiten. Immerhin kann Staatsintendant André Bücker den neuen Spielplan diesmal live vor hygienegerecht im Auditorium verteilten Journalisten vorstellen – letztes Jahr war die Präsentation lediglich am Bildschirm zu verfolgen.

    Schon 2020 ist das Staatstheater in Martinipark ausgewichen.
    Schon 2020 ist das Staatstheater in Martinipark ausgewichen. Foto: (Archiv)

    Dass es ein solch üppiges Programm geworden ist, das die einzelnen Sparten für die Saison 2021/22 ausgeknobelt haben, gehört auch zu den Folgeerscheinungen von Corona. Denn eine ganze Reihe von Produktionen, die für die aktuelle Spielzeit angesetzt, oft bereits weitgehend geprobt, aber eben nicht zur Aufführung gebracht worden waren, wollen nun endlich zur Premiere gelangen – teilweise gilt das sogar für Stücke, die schon im vorjährigen Spielplan vertreten waren, etwa die Kammeroper „In der Strafkolonie“. Dann wieder gibt es Produktionen, die in den wenigen Wochen vor Beginn des jetzigen Theater-Lockdowns noch zu sehen waren, Glucks „Orfeo“ oder auch die lediglich digital zur Premiere gelangte Ballett-„Winterreise“. Sie sollen in der kommenden Spielzeit nun ausgiebig zu ihrem Bühnen-Recht kommen. Wer den neuen Spielplan überblickt, hat jedenfalls so manches Déjà-vu.

    Ein KI-Stück und Virtual-Reality: Wie das Augsburger Staatstheater in die Zukunft starten will

    Wobei die neue Saison keineswegs nur aus Wiederaufnahmen schon einmal angekündigter Vorhaben besteht. Es sind auch reichlich neue Stücke darunter. Vorneweg beim Schauspiel, das allein mit vier Uraufführungen aufwartet und beispielsweise mit einer Produktion unter dem sprechenden Titel „Freitags vor der Zukunft“ auf eine weitere Ebene des Spielzeit-Mottos verweist: Zeigt doch der Klimawandel, dass die Ressourcen unserer Erde bedenklich „endlich“ sind. Apropos Uraufführung: Mit einer solchen beginnt die neue Spielzeit bereits am 11. September mit Neil LaButes Schauspiel „Die Antwort auf alles“.

    Intendant Bücker freut sich auf die neue Spielzeit.
    Intendant Bücker freut sich auf die neue Spielzeit. Foto: Ulrich Wagner

    Sogar noch einen Tag früher ist die Sparte Digitaltheater dran mit ihrem Mensch-Maschine-Tanzabend „Kinesphere“, zu sehen durch die VR-Brille. Wo im vorigen Jahr die digitalen Aktivitäten des Staatstheaters noch den Charme der Nothilfe in Zeiten des Lockdowns besaßen, stellt sich die Sparte mittlerweile und dank der engagierten Kuratierung durch Tina Lorenz als ein künstlerisch spannendes Segment dar. Für die neue Spielzeit wird unter anderem ein Stückauftrag an eine Künstliche Intelligenz erteilt. Aber auch das Cross-over mit den angestammten Sparten verspricht Gewinn – nicht zuletzt das theaterpädagogische Angebot, 2021/22 neuerdings üppig aufgestellt, profitiert davon.

    Endlich wieder eine echte Spielzeit im Staattheater? Die Hoffnung stirbt zuletzt

    Auch die Augsburger Philharmoniker wollen in der Reihe ihrer Sinfoniekonzerte vieles nachholen, was in der noch laufenden Saison wegen versperrter Konzertsäle nicht stattfinden konnte. Hervorgehoben werden soll zudem die frisch renovierte Steinmeyer-Orgel im Kongress am Park, weshalb denn auch ein Organist, Christian Schmitt, der mehrfach zu hörende Artist in Residence im neuen Konzertprogramm ist. Zu der Vielzahl der Aktivitäten der Philharmoniker gehören auch drei konzertante Aufführungen von Orffs „Carmina Burana“ auf der Freilichtbühne im Sommer 2022.

    Am Ende der Vorstellung einer langen spartenübergreifenden Liste vergaß Augsburgs Intendant nicht zu erwähnen, dass man am Staatstheater immer auch die Augsburger Infektionslage – derzeit noch „angespannt“ (Bücker) – im Blick hat. Die Zuversicht will er sich jedoch nicht nehmen lassen, dass 2021/22 so werden wird, wie man sich eine „echte“ Spielzeit nun mal vorstellt.

    Tickets für das Staatstheater Augsburg bekommen Sie beim Kartentelefon (0821 324-4900) oder unter tickets@staatstheater-augsburg.de

    Die Premieren-Termine in der Übersicht finden Sie hier.

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