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Premiere: Regie-Debüt mit dem Werwolf

Premiere

Regie-Debüt mit dem Werwolf

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    Zwei Mädchen, gespielt von Luzie Schuester (links) und Noa Hünig, erzählen sich Geschichten zum Fürchten.
    Zwei Mädchen, gespielt von Luzie Schuester (links) und Noa Hünig, erzählen sich Geschichten zum Fürchten.

    Ein Donner ertönt. Die Tür geht auf, zwei Mädchen stürmen durchnässt in eine Waldhütte. Dort warten sie, bis das Unwetter vorbeigezogen ist. Hier sind sie sicher. Oder etwa nicht?

    Die beiden Mädchen werden von Noa Hünig, 16, und Luzie Schuester, 14, gespielt. Die beiden jungen Schauspielerinnen kommen aus Theaterfamilien. Luzies Vater, Sebastian Seidel, hat das 25-minütige Jugendtheaterstück, welches nun im Sensemble Theater zum ersten Mal aufgeführt wurde, geschrieben. Es trägt den Namen „Werwolf“.

    Das Besondere daran: Inszeniert hat das Stück nicht der Autor und Theaterleiter selbst, sondern eine 19-Jährige. Lisa Fricke heißt die junge Regisseurin. Sie hat „Werwolf“ als Abschlussprojekt ihres einjährigen Bundesfreiwilligendienstes im Sensemble Theater auf die Bühne gebracht.

    Im vergangenen Jahr habe sie in jeden Bereich einmal hineingeschnuppert, erzählt die Donauwörtherin. Regieassistenz, Requisite, Technik und Pressearbeit – eine umfangreiche Erfahrung für die 19-Jährige.

    Jeder, der am Sensemble Theater seinen Bundesfreiwilligendienst leistet, muss am Ende ein Projekt auf die Beine stellen. Lisas Kollegen haben etwa Plakate entworfen, doch sie wollte mehr leisten. „Ich fand immer die Regie am spannendsten, dann hat mich Sebastian Seidel gefragt, ob ich sein Stück inszenieren möchte.“ Eigentlich sei „Werwolf“ vor einigen Jahren für eine männliche Besetzung geschrieben worden. „Ich habe es dann einfach umgeschrieben.“

    Ungefähr zwei Monate hat es gedauert, bis Lisas Inszenierung reif für die Bühne war. „Ich musste ja alles selber machen, Kostüme, Bühnenbild und Licht.“ Tatkräftige Unterstützung habe sie vom Meister selbst, Sebastian Seidel, bekommen. „Er hat mir Tipps gegeben, am Anfang war es ziemlich planlos“, erzählt die junge Theatermacherin und lacht.

    In „Werwolf“ erzählen sich die beiden Mädchen aus Langeweile Gruselgeschichten. Es geht um den imaginären Kampf zwischen Mensch und

    Schließlich wird das Spiel als Illusion aufgelöst und die beiden Freundinnen gehen Arm in Arm nach Hause. Langer Applaus. Eine beachtliche Leistung der jungen Nachwuchsregisseurin, das ambivalente Stück mit den wenigen zur Verfügung stehenden Mitteln mitreißend zu transportieren. Es wird wohl nicht ihre letzte Inszenierung gewesen sein. „Ich möchte Theaterwissenschaften studieren“, sagt Lisa Fricke.

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