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Lyrik: Max Sessners Lyrik erobert Amerika

Lyrik

Max Sessners Lyrik erobert Amerika

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    Max Sessner schreibt Gedichte, er hat mehrere Lyrikbände veröffentlicht. Der seit vielen Jahren in Augsburg lebende Franke ist zudem Mitveranstalter der Lyrikreihe „Rauchzeichen“, bei der im Brechthaus schon viele Größen aufgetreten sind – von Jan Wagner über Silke Scheuermann bis zu Ludwig Fels. Sessner selbst ist mit seinen Gedichten weit rumgekommen, er las in Wien, Berlin. Doch jetzt hat seine Lyrik einen fernen Echoraum erobert: Amerika. Mehrere ins Englische übersetzte Gedichte von

    Es ist eine erstaunliche Geschichte, die sich ganz ohne Zutun des 59-Jährigen entwickelt hat. Der Dichter, der lange als Buchhändler gearbeitet hat und inzwischen als Mitarbeiter in der Neuen Stadtbücherei seinen Lebensunterhalt verdient, veröffentlichte kürzlich wieder einmal einige seiner Werke in der Grazer Zeitschrift manuskripte.

    Eine Übersetzerin entdeckte Max Sessners Gedichte

    Auch die in den USA lebende Übersetzerin und Lyrikerin Francesca Bell hat manuskripte abonniert. Ihr gefielen die Gedichte Sessners auf Anhieb – und sie begann, diese spontan ins Englische zu übersetzen.

    Und so kommt es, dass die Lyrik des Augsburger Dichters Max Sessner nun in Publikationen wie BODY, River Styx, Rattle und Mid-American Review in den Vereinigten Staaten Verbreitung findet. Und weil Francesca Bell, die Sessner bisher persönlich noch gar nicht kennengelernt hat, so leidenschaftlich für diese Lyrik eintritt, kommt nun auch noch die kanadische Zeitschrift Arc hinzu, die ebenfalls acht Sessner-Gedichte abdrucken wird. 

    Amerikanische Lyriker sind Max Sessners Vorbilder

    Die Leser in den USA und Kanada bekommen einen guten Eindruck von Sessners Schaffen. Denn Francesca Bell hat ältere und neuere Gedichte aus drei Lyrikbänden des Augsburgers („Küchen und Züge“, „Warum gerade heute“ und „Langsame Männer“) für ihre Übersetzungen ausgewählt. Möglicherweise ergibt sich daraus sogar eine zweisprachige Buchausgabe, die in einem amerikanischen Verlag erscheinen könnte.

    Sessner schätzt amerikanische Lyriker seit langem. Er nennt William Carlos Williams, Robert Frost, James Tate und Tony Hoagland. „Die deutschen Romantiker und die amerikanischen Beats haben mich als Dichter mehr oder weniger sozialisiert. Ist ja nicht die schlechteste Mischung“, meint der 59-Jährige. Dass seine Gedichte in eine andere Sprache übersetzt werden, ist für den Lyriker keine ganz neue Erfahrung. Einige seien ins Spanische übertragen.

    Max Sessner dichtet weiter. Im Frühjahr 2019 soll sein neuer Gedichtband erscheinen – in der „Edition azur“, Dresden. Die Themen seiner Lyrik bleiben wiedererkennbar: Alltagsszenen, Beobachtungen, Seherfahrungen, Bildbeschreibungen, das Zeitempfinden. Sessner sagt aber, die neuen Gedichte seien weniger bildlastig als früher und insgesamt näher an der Prosa – und erstaunlicherweise etwas politischer. „Es schleicht sich da was ein“, sagt Max Sessner.

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