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Kunstprojekt: Bertolt Brecht kommt in Kompaniestärke

Kunstprojekt

Bertolt Brecht kommt in Kompaniestärke

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    Ottmar Hörl mit der Tonfigur Brechts.
    Ottmar Hörl mit der Tonfigur Brechts. Foto: ©Ottmar Hörl, Bild: Eva Schickler

    Freundlich lächelt Bertolt Brecht. Er trägt seinen berühmten Ledermantel, hat die Hände in den Taschen und wartet, hört vielleicht auch zu. So hat ihn der Bildhauer Ottmar Hörl in einer Figur festgehalten. In Blau und in Grau wird es diesen Brecht geben, ein Auflagenobjekt aus Kunststoff, fast einen Meter hoch. In einer Woche wird Hörl die ersten 100 Stück im Park des Parktheaters präsentieren. Dort werden die Skulpturen bis Ende September zu sehen sein.

    Anette Urban und Wolfgang Reichert von der Maxgalerie haben sich für die neunte Ausstellung der Parknovellen etwas Besonderes vorgenommen. Mit dem Künstler, der bis 2018 eine Professur an der Akademie für Bildende Künste in Nürnberg hatte, haben sie jemanden gefunden, der Kunst anders und eigen interpretiert.

    Die Menschen sollen mit der Kunst kommunizieren

    Hörl schafft mit seinen Figuren keine teuren Unikate, sondern ein Serien-Objekt. Er wählt dafür bewusst kein edles und teures Material, sondern Kunststoff. Hörls Skulpturen sollen nicht durch Exklusivität bestechen. Vielmehr ist dem Künstler etwas anderes wichtig. Die Menschen sollen mit der Kunst kommunizieren, sie sollen ins Gespräch mit den Werken, aber auch miteinander kommen.

    Als Motto für die Ausstellung hat Hörl das Seneca-Zitat „per aspera ad astra“ gewählt, was so viel wie „durch Mühsal gelangt man zu den Sternen“ bedeutet. Eine Anspielung auf Brechts Lebensweg, der 1933 nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten ins Exil flüchten musste.

    Etwa 20 Skulpturen können pro Tag produziert werden

    Probleme gab es zwischenzeitlich beim Fertigen der Skulpturen, wie Urban und Reichert erzählen. Hörl arbeitet mit einem Spezialbetrieb in Deutschland zusammen. Mehrere Schritte sind nötig, um aus der Tonfigur zu einem Wachsabguss zu kommen, der wiederum als Vorlage für die Form dient, mit der die Kunststofffiguren gegossen werden. Etwa 20 Skulpturen am Tag könne die Firma produzieren. Jedes Stück entsteht dort nicht nur durch Maschinen-, sondern auch durch Handarbeit. Durch das Verfahren haben die einzelnen Brechtskulpturen keine Nähte, sie sind aus einem Kunststoff-Guss. Die anfänglichen Probleme seien gelöst, die 100 Brecht-Skulpturen, die alle erworben werden können, sollen pünktlich zur Schau ankommen.

    Die Vernissage der Ausstellung „Bertolt Brecht - per aspera ad astra“ findet am Sonntag, 30. Juni, um 11 Uhr statt. Es findet ein Gespräch mit dem Künstler statt. Musikalisch begleitet wird die Vernissage von „Text will Töne“. Die Schau ist bis zum 29. September zu sehen, geöffnet bis 31. August täglich von 9 bis 21 Uhr, bis zum 29. September von 9 bis 20 Uhr.

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