Erstmals ein Team – das Brechtfestival 2020 soll von den beiden Regisseuren Tom Kühnel und Jürgen Kuttner geleitet werden, wenn es nach den Plänen von Kulturreferent Thomas Weitzel und der Regierungskoalition im Augsburger Rathaus geht. Die beiden Theatermacher sollen nach dem Regisseur, Schauspieler und Stückentwickler Patrick Wengenroth das Festival übernehmen. Zuvor haben der Schriftsteller und Dramatiker Albert Ostermaier und der Fernsehredakteur und Brechtkenner Joachim Lang das Brechtfestival geleitet.
In Absprache mit dem Staatstheater Augsburg sei nach einem Nachfolger für Wengenroth gesucht worden. Das favorisierte Duo muss in der nächsten Sitzung des Kulturausschusses am 17. Dezember noch bestätigt werden. Sowohl im nicht öffentlichen Teil des Kulturausschusses als auch in den Regierungsfraktionen des Augsburger Stadtrats haben die beiden Regisseure ihre Pläne für das Festival bereits vorgestellt.
Zusammen schon Brecht inszeniert
Von Stadträten war zu hören, dass das Festival von den vielfältigen Kontakten des Duos zu namhaften Schauspielern und Theatermachern sowie auch in die Literaturszene profitieren könne. Tom Kühnel, 1971 in Cottbus geboren, hat an der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch sein Handwerk erlernt und an renommierten Theatern in Deutschland Regie geführt, unter anderem an der Berliner Schaubühne, dem Deutschen Theater Berlin und dem Schauspiel Frankfurt.
Kuttner, 1958 in Ostberlin geboren, war 1990 an der Gründung der Ostausgabe der Tageszeitung beteiligt und begann danach bis 2007 für das Radio in Berlin zu arbeiten. Seit 2006 arbeitet Kuttner regelmäßig für das Theater, oft in enger Zusammenarbeit mit Tom Kühnel. Für die Ruhrfestspiele Recklinghausen haben die beiden Regisseure „Der Auftrag“ im Schauspiel Hannover auf die Bühne gebracht. Am Deutschen Theater Berlin inszenierten Kühnel und Kuttner 2016 Bertolt Brechts Dramenfragment „Der Untergang des Egoisten Johann Fatzer“. Ihr Festival soll 2020 vom 14. bis zum 23. Februar stattfinden.
Das Brechtfestival 2019 beginnt am 22. Februar, dauert bis zum 3. März und steht unter dem Motto „Brechfestival für Städtebewohner*innen“. Zum dritten und letzten Mal wird es von Patrick Wengenroth verantwortet. Das komplette Festivalprogramm wird am 17. Dezember im Rahmen einer Pressekonferenz vorgestellt.
Das war die lange Brechtnacht in diesem Jahr: