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Kabarett in Augsburg: Der ewige Wirbel um die Kinder nervt Monika Gruber

Kabarett in Augsburg

Der ewige Wirbel um die Kinder nervt Monika Gruber

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    Monika Gruber trat im Kongress im Park in Augsburg auf.
    Monika Gruber trat im Kongress im Park in Augsburg auf. Foto: Siegfried Kerpf

    Die Gruberin ist seit Jahren ganz oben auf dem bayerischen Kabarett-Olymp mit ihrer direkten, manchmal derben Art, gepaart mit bewegenden Momenten. Am Dienstag präsentierte Monika Gruber ihr Programm „Wahnsinn“ im ausverkauften Kongress am Park, drei Wochen nachdem sie bereits in der ebenso ausverkauften Schwabenhalle aufgetreten war. Das Warm-Up Programm gestaltete Martin Frank; der 25 Jährige wurde beim Bayerischen Kabarettpreis zum Senkrechtstarter des Jahres gekürt.

    Auch die Veganer bekommen ihr Fett ab

    „Der ,Breis‘, also ein „Deutscher mit teil-evangelischem Hintergrund“ wird in Monika Grubers aktuellem Programm immer wieder zum Feindbild; dabei meint sie es gar nicht so ernst. Viel wichtiger ist ihr, das bayerische Lebensgefühl zu verteidigen. Vor allem vor denjenigen, welche die moralische Latte sehr hoch ansetzen, dieser aber selbst kaum gerecht würden. Und sie schließt die sogenannten „Teilzeitautisten“ in ihre Klage ein, die jeden in die rechte Ecke stellen, der Heimatgefühle ausspricht. Für jene Leute sei Heimat nur dort, wo eine Lademöglichkeit fürs iPhone ist. Generell ist ihr die Welt viel zu hysterisch.

    Speziell der Gesundheitswahn ist für die 47-Jährige nicht nachvollziehbar, vor allem die Essgewohnheiten: „Früher hat man Angst gehabt vorm Russ, heute vorm Weißmehl.“ Wenig überraschend bekommen dann auch die Veganer ihr Fett weg, speziell diejenigen, die mit Ersatzprodukten auf Grillpartys aufkreuzen. Sie schnitze sich auch keinen Brokkoli aus Leberkäse, so Gruber. Man müsse es im Leben aber nicht allen recht machen, stellt Gruber fest. Freundschaft und Familie seien das Wichtigste im Leben, und dabei kommt sie auf eines ihrer Lieblingsthemen zu sprechen, den Wirbel um den Nachwuchs. „Wenn ein Kind alleine vom SUV ins Klassenzimmer findet, gilt es als geeignet fürs Gymnasium. Wenn es sich verläuft, ist es gleich hochbegabt – denn dann geht es ja neue Wege.“

    Nachdenklich wird es, wenn Gruber die Situation in Altenheimen zur Sprache bringt. Niemand kenne mehr, wer man sei und was man mal gemacht habe. Sie selbst wolle später nicht auf „Frau Gruber“ reduziert werden und appelliert ans Publikum: „Liebe deinen Nächsten“. Ein starker Moment.

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