Startseite
Icon Pfeil nach unten
Augsburg
Icon Pfeil nach unten
Feuilleton regional
Icon Pfeil nach unten

Jubiläum: Der große Maximilian zieht wieder ein

Jubiläum

Der große Maximilian zieht wieder ein

    • |
    Ein Spielstein mit dem Bildnis Maximilian I., um 1541.
    Ein Spielstein mit dem Bildnis Maximilian I., um 1541. Foto: Lenz Mayer

    Gleich zwei große Jubiläen werden im kommenden Jahr Augsburgs Kulturkalender prägen: Zum einen jährt sich Leopold Mozarts Geburtstag zum 300. Mal, zum anderen steht der 500. Todestag von Maximilian I. an, der am 12. Januar 1519 auf Burg Wels in Oberösterreich gestorben ist, der große Habsburger Kaiser, der so enge Bande zu Augsburg unterhielt.

    Dass das Maximilianmuseum im kommenden Jahr eine Maximilian-Schau präsentieren wird, ist – allein schon wegen des Namens – fast zwangsläufig. Die Vorbereitungen dafür laufen bereits seit dem Herbst 2017. Gemeinhin möchte man meinen, dass das ein ausreichend großer Vorlauf ist. Allerdings haben andere Museen noch viel früher mit ihren Vorbereitungen begonnen, wie Museumsleiter Christoph Emmendörffer erzählt, allen voran das Metropolitan Museum in New York, das nächstes Jahr wahrscheinlich mit der größten Maximilian-Ausstellung aufwarten wird und den Habsburger unter der Perspektive des Rittertums ausleuchten wird. Bereits 2015 hat sich das

    Maximilian I. hatte Kontakt zu vielen Augsburgern

    Für die Augsburger Ausstellung hat das Museum der Projektkoordinatorin Christina von Berlin noch eine Wissenschaftlerin an die Seite gestellt, die eine ausgewiesene Maximilian-Kennerin ist: Heidrun Lange-Krach. Die Kunsthistorikerin hat über Maximilians Gebetbuch promoviert, eine hochgelobte und mehrfach ausgezeichnete wissenschaftliche Arbeit. Mit der Augsburger Maximilian-Ausstellung will sie im Maximilian-Jahr einen Kontrapunkt zu den österreichischen Ausstellungen setzen. Im Mittelpunkt soll Maximilians enge Verbindung zu Augsburg stehen. Und, das sagt Lange-Krach gleich einleitend, Maximilians Augsburg-Verbindung sei mehr gewesen als das Bedürfnis nach geliehenem Geld, mehr als der Kontakt zu den Fuggern in der Stadt.

    Seit Februar 2018 ist Krach-Lange mit im Vorbereitungsteam zur großen Schau. In flankierenden Seminaren an der Universität Augsburg ist die Kunsthistorikerin gerade dabei, immer mehr Namen und Details ans Licht zu befördern. Auf 479 Namen beläuft sich die Liste der Menschen gerade, mit denen Maximilian I. bei seinen Augsburg-Aufenthalten Kontakt hatte. Lange-Krach ist sich sicher, dass diese Liste im Zug der Forschungsarbeit noch kürzer werden wird – weil nicht alle, mit denen Maxmilian I. in Augsburg gesprochen hatte, auch aus Augsburg stammen. Trotzdem macht allein schon diese Zahl deutlich, wie viel Austausch zwischen dem Kaiser und seiner freien Reichsstadt stattfand.

    Spezielle Klimavitrinen sind nötig

    Schwierig wie nie waren für das Maximilianmuseum die Verhandlungen für die hochkarätigen Leihgaben für die Ausstellung, wie Museumsleiter Emmendörffer und die Projektkoordinatorin Christina von Berlin sagen. Das liege vor allem auch daran, dass es keine genuinen Ausstellungsräume für Sonderausstellungen gebe. Die großen Museen, die Gemälde ausleihen, aber auch die Bibliotheken verlangen vom Maximilianmuseum zum Beispiel vorab Protokolle des Raumklimas, um sicherzugehen, dass die Objekte in der Ausstellung bei optimalen Bedingungen präsentiert werden. „Für Metall wird ein anderes Klima als für Pergament oder Papierarbeiten verlangt“, sagt Emmendörffer. Wenn alles in einem Raum gezeigt werde, müssen spezielle Klima-Vitrinen angefertigt werden – und die Leihgeber erst einmal überzeugt, dass ihre Objekte zu idealen Bedingungen aufbewahrt und präsentiert werden. Trotz der starken Konkurrenz verspricht Emmendörffer eine hochkarätige Ausstellung. Werke der großen Künstler der Maximilian-Zeit, etwa Dürer, Holbein, Burgkmair, werden von 15. Juni an im Museum zu sehen sein.

    Das Veranstaltungsprogramm zum Maximilian-Jahr beginnt bereits früher. Mit einem Festakt geht es am 12. Januar schon so richtig los.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden