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Konzert: "John Garner" ist eine Band zum Anfassen

Konzert

"John Garner" ist eine Band zum Anfassen

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    "John Garner" ist eine Band zum Anfassen
    "John Garner" ist eine Band zum Anfassen

    Das Konzert der Augsburger Band „John Garner“ am Samstagabend im Rheingold war ein Heimspiel der besonderen Art, das ungewöhnlich anfing: Filmemacher Michael Baumberger zeigte einen Ausschnitt seiner Dokumentation über die Band. Darin wurde nicht nur der musikalische Hintergrund der Gruppe, sondern auch ihre liebenswerte Art – und ihre Verbundenheit zur Heimatstadt ausgeleuchtet.

    Bereits 2014 gegründet, zählt die Augsburger Indie-Folk-Band heute bundesweit zu den interessantesten Newcomern. Nicht zuletzt gab ihr TV-Auftritt im Januar bei der Prosieben-Show „My Hit. Your Song“ einen Schub. Dort räumte die Band ein Preisgeld in Höhe von 25000 Euro ab. Dieses investierten sie direkt in neues Equipment und in die neue Tour, wie Bandgründer Stefan Krause nach der Show erklärte.

    In der Grundidee besteht die Band aus einem dreistimmigen Gesang

    Markenzeichen ist die Nähe zu den Fans; bei John Garner ist der Begriff „Musiker zum Anfassen“ keine Redewendung. Wie in einem Hauskonzert sangen und spielten die auf neun Musiker erweiterte Besetzung im Dreiviertelkreis, während etwa 100 Zuschauer im Rheingold keinen halben Meter daneben zuhörten und tanzten.

    „John Garner“ besteht in der Grundidee aus einem dreistimmigen Gesang, als Begleitinstrumente dienen Gitarren, Mandoline, Akkordeon, Kontrabass, Bass Drum und ein Honky-Tonk-Piano. Bei ihrem Auftritt am Wochenende wurde die Stammband (Stefan Krause, Chris Sauer und Lisa Seifert) mit sechs Musikern erweitert. Heraus kam eine Mixtur, die unter die Haut ging: die richtige Balance zwischen temperamentvollem Gesang und warmen Klängen. Auch die Songauswahl bot Abwechslung: von Popballaden zu rockigem Folk.

    Die Präzision in Gesang und Instrumentalspiel ist beeindruckend

    Die Lieder sind überwiegend eigene Kompositionen, in denen sich Singer-Songwriter Krause als meisterhafter Arrangeur erweist. Sie haben Tiefgang und unterscheiden sich. Dabei sind Einflüsse aus amerikanischem Country-Pop und irischem Folk erkennbar. „Writing Letters“ und „A litte bit of all“ haben Charts-Potenzial. Die Band brauchte weder Lightshow noch Nebelmaschine, um das Publikum mitzureißen – sie schaffte es allein mit ihrer Musik. Bei aller Authentizität bleibt eines nicht auf der Strecke: Die Präzision in Gesang und Instrumentalspiel ist beeindruckend. Es ist kaum ein Unterschied zwischen Live-Auftritt und bearbeiteter Studio-Aufnahme erkennbar. Allein diese Professionalität zeigt das Talent der Gruppe; ihr Aufstieg kann weitergehen. Das nächste planmäßige Konzert in Augsburg spielt John Garner am Samstag, den 3. August, bei „Sommer am Kiez“.

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