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Internationaler Museumstag: Mit Fidel Castros Erlaubnis ins Museum Walter

Internationaler Museumstag

Mit Fidel Castros Erlaubnis ins Museum Walter

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    Stillleben von Johann Falch 
    Stillleben von Johann Falch  Foto: Städtische Kunstsammlungen

    Moderne Fotografie aus der Schweiz (Neue Galerie im Höhmannhaus), wertvolles Tafelgeschirr aus Augsburger Manufakturen (Maximilianmuseum), Überreste aus der antiken Vergangenheit der Stadt (Toskanische Säulenhalle) – in Augsburg hat die Museumslandschaft einiges zu bieten. Und oft steckt auch eine ungewöhnliche Geschichte hinter den Exponaten. Als Anregung für den Internationalen Museumstag an diesem Sonntag haben wir ein „Kuriositätenkabinett“ zusammengestellt:

    Waldbodenstillleben mit Distelfalter, Ringelnatter, Bläuling und Schnirkelschnecke (um 1710/20) von Johann Falch. Viel Natur ist in diesem Bild, das im Speisezimmer im ersten Stock des Schaezlerpalais hängt– mehr als man auf den ersten Blick glaubt. Denn

    Mizwa-Zug Sieht aus wie ein Spielzeug für herrschaftliche Kinder, ist aber nicht für Kinderhände gedacht. Geschaffen wurde der Mizwa-Zug aus Silber, der sich in der Dauerausstellung des Jüdischen Museums befindet, 1980 von dem israelischen Künstler Yehoshua Freiman. Der Zug enthält im Miniaturformat alle Gerätschaften, die für die religiösen Feiern benötigt werden: Die Lokomotive ist eine Besomim-Dose, ein Gewürzbehälter, an dem beim Ausgang des Schabbat gerochen wird, damit der wohltuende Duft des Schabbat mit in die neue Woche genommen wird. Auf den Wagen mit zwei Kerzenhaltern kommen die Kerzen, die mit Schabbat-Beginn angezündet werden. Das Weinfass und der kleine Becher werden beim Kiddusch benötigt, dem gemeinsamen Essen und Trinken nach dem Gottesdienst. Der traditionelle neunarmige Leuchter für das Fest Chanukka befindet sich auf dem dritten Wagen. Am Schluss des Zuges ist die kleine Kanne, die für das rituelle Händewaschen benötigt wird (Jüdisches Museum, 10 bis 17 Uhr).

    „Noche y dia“ Das Bild ist zusammen mit einem weiteren der kubanischen Künstlerin Flora Fong mit allerhöchster Erlaubnis Fidel Castros nach Augsburg gekommen. Denn eigentlich durfte Kunst in den späten 90er Jahren, als Ignaz Walter die beiden Bilder bei der Künstlerin in Kuba erwarb, nicht aus dem Land ausgeführt werden. Doch Walter kannte den persönlichen Assistenten des kubanischen Diktators, und der beschaffte ihm ein Schreiben Castros, das er beim Abflug am Flughafen vorzeigen konnte. Dass er die beiden sicher in Rollen verpackten Gemälde dann aber doch nicht im Handgepäck nach Augsburg bringen konnte, lag am spanischen Zoll in Madrid. Die Beamten waren misstrauisch und schickten die Bilder erst vier Wochen später mit der Post, erinnert sich Hobbysammler

    Zweiraumkamera Mal schnell ein Foto schießen – und dann vielleicht auch noch unauffällig, ist mit diesem Koloss nicht drin. 6,50 Meter lang, je nach Einstellung bis zu 4,50 Meter breit und 2,80 Meter hoch ist die Reproduktionskamera aus dem Jahr 1952. Sie diente bei der NAK der Vorbereitung der Mustervorlagen für den Stoffdruck und steht in der Dauerausstellung des Textilmuseums. Mattscheibe, Plattenhalter und das zentrale Bedienungsfeld befanden sich in einem Dunkelraum. Dadurch konnte der Arbeiter außerhalb bereits eine neue Zeichnung anbringen, während in der Dunkelkammer, in dem sich die Kamerarückwand befand, der belichtete Film gegen einen unbelichteten ausgetauscht wurde. Die

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