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Intermezzo: Brecht mit Starbesetzung – liebend gern

Intermezzo

Brecht mit Starbesetzung – liebend gern

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    Brecht mit Starbesetzung – liebend gern
    Brecht mit Starbesetzung – liebend gern

    Wird es ein glorreicher Abschied, wenn Patrick Wengenroth nächstes Jahr zum dritten und letzten Mal das Brechtfestival-Programm verantwortet? Als er im Kulturausschuss in dieser Woche einen Einblick ins nächste Festival gab, blieben vor allem die nachdenklichen und fast schon entschuldigenden Töne im Gedächtnis haften: Die Gastspielsuche gestalte sich wegen der Ausweichspielstätten des Theaters schwierig. Bislang sei er nicht fündig geworden. Ansonsten war bis auf das Festival-Thema „

    Gut, es ist Mai, Wengenroth hat noch neun Monate Zeit, alles im Detail zu planen. Aber natürlich erinnert man sich in diesem Moment im Kulturausschuss auch noch an die Zeit, als Wengenroths Festival-Vorgänger Joachim Lang seine Konzepte dort vorlegte. Für so wenig Konkretes hätte ihn Kulturreferent Thomas Weitzel vom Hof gejagt. Damals hatte es nicht ausführlich und konkret genug sein können. Jetzt scheint die Nennung eines übergreifenden Themas völlig ausreichend zu sein. So ändern sich die Zeiten.

    Festivalmomente, die in Erinnerung bleiben

    Wenn die Stadt demnächst einen Nachfolger für Patrick Wengenroth suchen wird, wird dieser mit Sicherheit nicht an den drei Festivals von Wengenroth gemessen werden, sondern an dem, was seine Vorgänger Albert Ostermeier und Joachim Lang mit völlig unterschiedlichen Ansätzen geschaffen haben, nämlich Festivalmomente, die in Erinnerung bleiben.

    Joachim Lang bringt nun im September ein Brecht-Ereignis der besonderen Art in die deutschen Kinos. Dann wird „Mackie Messer – Brechts Dreigroschenfilm“ anlaufen – mit Starbesetzung, ein Herzensprojekt von Lang, in das er viele Jahre Arbeit investiert hat. Schon im Trailer, der seit kurzem im Internet zu sehen ist, gibt Lars Eidinger einen unglaublichen Bertolt Brecht. Blitzgescheit und schlagfertig, aber immer auch wissend, wie klug und gescheit er ist. Deshalb umgibt diesen Brecht eine Aura der Überheblichkeit. Neben Eidinger spielen Tobias Moretti (Macheath), Hannah Herzsprung, Joachim Król (Peachum), Claudia Michelsen, Meike Droste und Max Raabe mit. Der Trailer verspricht einen Film, der nicht nur rund um die Berliner Uraufführung der „Dreigroschenoper“ gestrickt ist (eine in sich völlig wilde Geschichte), sondern Brücken in die Gegenwart schlägt: Macheath fängt an, ins Bankenwesen der Gegenwart einzusteigen. Ein Film, auf den man sich jetzt schon freuen kann.

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