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Festival: Das bietet das 3. Festival für Alte Musik in Augsburg

Festival

Das bietet das 3. Festival für Alte Musik in Augsburg

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    Zum dritten Mal veranstaltet das Forum für Alte Musik Augsburg sein Festival für Alte Musik. In diesem Jahr steht es im Zeichen des Fuggerei-Jubiläums.
    Zum dritten Mal veranstaltet das Forum für Alte Musik Augsburg sein Festival für Alte Musik. In diesem Jahr steht es im Zeichen des Fuggerei-Jubiläums. Foto: Tobias Jacob, Adobe Stock

    Eintauchen in die Schönheit der Renaissancemusik – dazu gibt das 3. Festival für Alte Musik vom 8. bis 10. Oktober Gelegenheit. Mit diesem inzwischen dritten Festival gesellt sich das veranstaltende Forum für Alte Musik Augsburg (FAMA) zu den Gratulanten zur Fünfhundertjahr-Feier der Fuggerschen Stiftungen. Immer wieder wird bei den Konzerten in diesen Tagen ein Bezug zu den Fuggern aufleuchten. Iris Lichtinger vom FAMA-Vorstand, die als Flötistin, Sängerin und Pianistin neben der neueren Musik auch Spezialistin für die Musik der Renaissance ist, sagt über den Reiz dieser Alten Musik: „Verwurzelt in der Historie der europäischen Kultur, drückt diese Musik eine Art von Klarheit, Stabilität und Ruhe aus, die auch dem heutigen Menschen wertvoll sein kann.“

    Zu hören sei beim Festival eine Musik, die in einer kulturellen Zeitenwende entstanden ist, zu Beginn des musikalischen Barock um 1600, aber noch mit einem Bein in der Renaissance. Diese Vielfalt wunderbarer Musik – auch das wird bei diesem Festival klar werden – wäre nicht möglich gewesen ohne ein die Kultur förderndes Mäzenatentum. Zu den Mäzenen gehörten auch die Fugger. „Maecenas Optime – Musik für das Haus Fugger“ heißt deshalb das Motto dieses Festivals.

    • Den Auftakt bildet am Freitag, 8. Oktober, um 20 Uhr, ein „Festliches Eröffnungskonzert“ in Evangelisch St. Ulrich, dargeboten vom Ensemble FAMA und Gästen. Dass aus Not auch ein Segen werden kann, zeigt sich darin, dass eine kostbare Sammlung von Musikalien aus der Privatbibliothek von Philipp Eduard Fugger, die eine Art „Best-Of“ der damaligen Musik darstellt, erhalten ist und heute in der Österreichischen Nationalbibliothek aufbewahrt ist. Dass diese Sammlung heute zur Verfügung steht, ist zunächst einer Not geschuldet: Eduard Fuggers Engel Albert hatte sie 1655 aus Geldnot verkaufen müssen. Einige Werke aus dieser Sammlung werden beim Konzert zu hören sein. Alte Musik, das bedeutet auch, dass die dafür gespielten Instrumente nach historischen Vorbildern gebaut wurden. So werden Gebhard David und Clément Gester auf einem besonderen Blasinstrument, einem Zink, spielen. „Es hat einen sanften Trompetenklang“, erklärt Iris Lichtinger.
    • Dass Renaissance-Musik auch junge Leute verlocken kann, sie zu spielen, das wird beim Jugendkonzert am Samstag, 9. Oktober, um 16 Uhr, im Kleinen Goldenen Saal zu hören sein. „La Banda Barroca“ ein renommiertes Jugendorchester, das sich auf Alte Musik spezialisiert hat, wird sich auf eine musikalische Reise durch Länder und Jahrhunderte begeben, beginnend bei einer Ruhe ausstrahlenden Suite aus dem 17. Jahrhundert bis hin zu Liedern und Tänzen aus dem 14. 15. und 16. Jahrhundert.
    • Die Reihe „Cantate Domino“, sonst im Dom angesiedelt, wird am Samstag, 9. Oktober, um 18 Uhr, ausnahmsweise in Katholisch Heilig Kreuz stattfinden. Das Ensemble InVocare und das Ensemble ad petram unter Leitung von Domkapellmeister Stefan Steinemann und Christoph Anzböck heben musikalische Schätze, die aus der Verbindung zwischen der Schweiz und dem heutigen Bayerisch-Schwaben hervorgegangen sind. Präsentiert werden an diesem Abend geistliche Vokalkompositionen, etwa Motetten und Psalmen von Johann Melchior Gletle, der aus der Schweiz kam und Mitte des 17. Jahrhunderts Domkapellmeister in Augsburg war.
    • Wieder einen geistlichen Anstrich wird ein „Nachtkonzert“ am Samstag, 9. Oktober, um 22 Uhr, in der Basilika St. Ulrich und Afra haben. Hier erklingt Orlando Lassos vierstimmiges Requiem in der Augsburger Erstfassung von 1575. Das Besondere daran: Diese Augsburger Original-Handschrift, die in der Augsburger Staats- und Stadtbibliothek liegt, ist nicht nur die älteste, sondern sicher auch die ursprüngliche Fassung dieses vierstimmigen Requiems von Orlando di Lasso. Hier nimmt man an, dass der Widmungsträger ein Hans Jakob Fugger (1516-1575) war. Ausführend wird das Ensemble Capella Foccara sein, das sich darauf spezialisiert hat, bisher unbekannte Musik des 16. und 18. Jahrhunderts aus dem bayerisch-schwäbischen Raum und dem reichstädtischen Augsburg zu heben.
    • „Adieu, mes Amours“ heißt es zum Abschluss am Sonntag, 10. Oktober, um 15 Uhr, im Kleinen Goldenen Saal. Der Titel weist schon darauf hin, wovon diese Musik und ihre Lieder erzählen werden: von der Liebe, vom Abschied, von der Heimat und dem Aufbruch in eine ungewisse Zukunft. Hier zeigt sich, welche Kraft und Tröstung doch die Musik den Menschen sein kann – nicht selten entstanden in Zeiten der Not, der Kriege, der Seuchen. Auch in der Gegenwart wird deutlich, so Iris Lichtiger: „Musik kann den Menschen Seelennahrung geben, lässt sie ihre Emotionen spüren.“
    • Dass diejenigen, die diese herrliche Musik erschaffen, auch davon leben sollten, davon wird der Vortrag der Münchner Musikwissenschaftlerin Sr. Stefanie Bilmayer-Frank handeln. Unter dem Titel „Noten kann man nicht essen“ wird sie am Sonntag, 10. Oktober, um 11 Uhr, im Maximilianmuseum das Musikmäzenatentum der Fugger beschreiben, die im 16. und frühen 17. Jahrhundert nicht nur eine eigene Musizierpraxis pflegten, sondern auch Musikalien sammelten und auch Musiker wie den Augsburger Komponisten Gregor Aichinger oder Orlando di Lasso förderten.

    Weitere Informationen zum 3. Festival für Alte Musik sind im Internet auf der Seite fama-augsburg.de zu finden. Karten für die Konzerte gibt es bei der Tourist-Info am Rathausplatz oder online auf der Seite reservix.de beziehungsweise an der Tages- oder Abendkasse. Für „Cantate Domino“ ist der Eintritt frei, Besucherinnen und Besucher werden aber gebeten, nach dem Konzert etwas zu spenden.

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