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Diskussion: Diese kulturellen Potenziale hat die Stadt Augsburg

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Diese kulturellen Potenziale hat die Stadt Augsburg

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    Mit seiner neuen digitalen Sparte ist das Staatstheater Augsburg auch auf der Streamingplattform Twitch präsent.
    Mit seiner neuen digitalen Sparte ist das Staatstheater Augsburg auch auf der Streamingplattform Twitch präsent. Foto: Jan-Pieter Fuhr

    Ein neues Talkformat hat Generation AUX gestartet: Dreimal im Jahr soll es künftig diese Plattform „AUXgesprochen“ geben, auf der, so Raphael Brandmiller, Vorsitzender von Generation AUX und Stadtrat, über neue Ideen und Konzepte in Augsburg nachgedacht wird, wo gemeinsam „diskutiert, debattiert und vielleicht auch mal philosophiert“ wird. Gestartet wurde die Veranstaltung digital, live gesendet aus dem Hettenbach 45 in Oberhausen. Das Thema war: „Kultur als Innovationstreiber – wie innovativ ist die Augsburger Kulturszene mit und nach Corona?“ Die Gesprächsrunde bildeten Akteure aus der Augsburger Kulturszene.

    Gleich zu Beginn stellte Raphael Brandmiller klar, dass diesmal „nicht zum x-ten Mal darüber gesprochen wird, wie sehr die Kultur unter Corona leidet“. So richtete sich der gemeinsame Blick nach vorne, auf das, was in der Kulturszene an Innovativem zum Teil schon vor der Pandemie entstanden ist und für die Zukunft ausgebaut werden soll.

    Das Digital hat für André Bücker unglaubliche ästhetische Möglichkeiten

    André Bücker, Intendant des Staatstheaters, sprach von „wahnsinnig tollen kreativen Momenten“, die er erlebt habe. Es habe sich gezeigt, dass das Digitale ästhetisch unglaubliche Möglichkeiten habe. Deshalb solle das Digitale künftig als fünfte Sparte des Theaters etabliert werden – attraktiv nicht nur für die Augsburger, sondern auch weit über die Stadt hinaus vernetzt.

    Dieses Über-Grenzen-Gehen sprach auch Richard Goerlich, Geschäftsführer der Klassik Radio AG mit Sitz in Augsburg, an. Das Radio mit seiner „Grundsubstanz Musik“ habe „noch immer seinen eigenen Wert, der nicht unterschätzt werden darf“, so Goerlich. Voraussetzung für Innovation seien „Qualität und wertige Inhalte“. Er sei stolz darauf, dass Klassik Radio sein Verbreitungsgebiet innerhalb Europas erweitern werde. Nach dem Sendestart in Österreich soll das Programm künftig auch in der deutschsprachigen Schweiz empfangen werden.

    Die Augsburger Band John Garner hat sich entschieden, wie ein Unternehmern zu fungieren

    Für Lisa Seifert, Sängerin bei der Band John Garner, war es lange Zeit nicht selbstverständlich, bei der Frage nach ihrem Beruf ganz selbstverständlich „Sängerin“ anzugeben. Sie tut es, seitdem die erfolgreiche Augsburger Band sich vor fünf Jahren dazu entschieden hatte, als Unternehmen zu fungieren, „das sein Produkt an den Mann bringen will und dafür 100 Prozent gibt“. Auch dies sei eine Weise der Innovation. Es sei ja nicht so, so Seifert, „dass wir an einem Samstagabend einen eineinhalbstündigen Auftritt haben, da steckt mehr an Arbeit dahinter“.

    Ein anderes Konzept stellt Leif Eric Young, Künstlerischer Leiter des theter ensembles, vor. Es nutzt als eigene Räume den City Club mit. Nach der Aufführung muss dafür allerdings schnell abgebaut werden, und es beginnt der Betrieb des Technoclubs. Was dazu führen könne, so Young, „dass Leute in den Technoclub reinkommen, die dorthin sonst normalerweise nicht kämen – oder auch umgekehrt“.

    Hat Augsburg das Zeug dazu, aus dem Schatten der Metropolen München oder Berlin herauszutreten, Kulturschaffende zu binden und sich, wie es Kulturreferent Jürgen Enninger beim Talk formulierte, als „eigene kulturelle Stadt innerhalb der europäischen Städte“ aufzustellen? Der Kulturreferent glaubt daran, sieht die Potenziale in der Stadt, die vielen Aktiven und in der Kultur Engagierten. Solche Netzwerke gelte es zu stärken.

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