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Corona-Lockerungen: Augsburger Museen öffnen bald wieder ihre Pforten

Corona-Lockerungen

Augsburger Museen öffnen bald wieder ihre Pforten

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    Das Textilmuseum bereitet sich gerade darauf vor, in Corona-Zeiten wieder für das Publikum zu öffnen.
    Das Textilmuseum bereitet sich gerade darauf vor, in Corona-Zeiten wieder für das Publikum zu öffnen. Foto: Textilmuseum Augsburg

    Bald wieder geöffnet: Ab 11. Mai dürfen Museen im Freistaat unter Auflagen wieder öffnen und die Augsburger Museen stecken mitten drin in den Vorbereitungen dafür. Hygienekonzepte wurden in den letzten Wochen erstellt, Kassenbereiche werden umgestaltet, Desinfektionsspender angebracht.

    Einen konkreten Termin, ab wann die Museen der Augsburger Kunstsammlungen wieder öffnen können, kann Direktor Christof Trepesch noch nicht nennen, dafür seien noch Absprachen nötig, außerdem müsste noch Material wie Masken und Visiere für die Aufsichten geliefert werden. Die Konzepte für die Häuser stehen aber schon, auch wenn diese von Museum zu Museum anders umgesetzt würden, weil jedes Haus andere räumliche Voraussetzungen habe. „Die neuen Hygienestandards können wir aber in jedem Haus überall erfüllen“, sagt Trepesch, ob nun im Schaezlerpalais, dem Maximilianmuseum, dem H2 – Zentrum für Gegenwartskunst oder dem Zeughaus, in dem das Römerlager untergebracht ist. Markierungen für Abstände werden gerade vor den Kassen angebracht, zusätzlich werden dort Plexiglasscheiben als Spuckschutz verbaut.

    Auf einer Einbahnstraße durch das Maximilianmuseum

    Dann hat jedes Museum der Kunstsammlungen auch ein eigenes Konzept entwickelt, wie die Besucherströme geleitet werden. Wobei von Strömen keine Rede mehr sein kann, denn die maximale Besucherzahl werde künftig nach der Fläche der Häuser berechnet, pro 20 Quadratmeter eine Person. „Im Maximilianmuseum wird es einen Rundgang durch das ganze Haus geben“, sagt Trepesch. Die Besucher werden wie auf einer Einbahnstraße durchs Haus geleitet, sodass sie sich nicht entgegenkommen und begegnen können. Etwas schwieriger werde das im zweiten Stock des Schaezlerpalais, die lange Flucht und Abfolge der Räume endet in einer Sackgasse. Dort seien die Aufsichten stärker gefordert.

    Aus Hygienegründen werde in der Corona-Zeit auf interaktive Elemente verzichtet. „Audioguides werden wir auch keine ausgeben“, sagt Trepesch. Er hofft aber, dass es nicht lange nach einer Wiederöffnung eine Möglichkeit gebe, Führungen in Kleingruppen mit fünf oder sechs Teilnehmern anzubieten. Vernissage-Veranstaltungen fallen bis auf Weiteres aus.

    Die neuen Ausstellungen, die für dieses Jahr geplant waren, würden sich coronabedingt um ein halbes Jahr nach hinten verschieben, berichtet Trepesch. Für alle, die die Zarenschätze im Schaezlerpalais noch nicht gesehen haben, habe er eine gute Nachricht. „Bis Mitte Juni können wir die Arbeiten noch zeigen“, sagt der Chef der Kunstsammlungen. Der Rücktransport nach Russland sei wegen des heftigen Corona-Ausbruchs dort nicht möglich. Genutzt habe man die Schließungszeit auch dafür, neue digitale Formate zu schaffen, etwa virtuelle Museumsrundgänge, die es auch nach Corona weiter geben solle.

    Plexiglasscheiben an der Kasse im Tim

    Das Textil- und Industriemuseum in Augsburg hat gestern schon den Termin bekannt gegeben, wann es wieder öffnet: am 12. Mai. Murr: „Wir freuen uns sehr, dass das Tim ab kommender Woche wieder allen Menschen offen steht. Gerade in Krisenzeiten ist Kultur ein lebenswichtiger Kitt für unsere Gesellschaft“, sagt Museumsleiter Karl Borromäus Murr. Er hat mit seinen Mitarbeitern ebenfalls ein Konzept erarbeitet, wie der Betrieb künftig aussehen kann, mit einem eigenen Eingangs- und Ausgangsbereich sowohl für das Museum als auch für den Shop. Ähnlich wie an Supermarktkassen wurde eine Plexiglasscheibe im Kassenbereich angebracht. Der Zugang ins Museum werde begrenzt. „Im Museum appellieren wir an die Vernunft der Besucher, sich an die Abstandsregeln zu halten“, sagt Murr.

    Schmerzlicher als in den Kunstsammlungen fällt im Tim der teilweise Verzicht auf interaktive Elemente aus. „Das hat unser Museum bislang ausgemacht“, sagt Murr. Währenddessen hat das Tim die Vorbereitungen für die neue große Sonderausstellung „Amish Quilts meet Modern Art“ weiter vorangetrieben. So gut wie alle Objekten seien bereits eingetroffen. „Wir können am 19. Mai die Schau präsentieren“, sagt Murr. Lediglich eine Leihgabe aus Belgien fehle noch.

    Ebenfalls freut sich das Museum darauf, endlich die künstlerischen Interventionen und Arbeiten von Esther Irina Pschibul in der Dauerausstellung öffentlich zugänglich machen zu können. Am Tag, an dem die Vernissage hätte stattfinden sollen, musste das Museum schließen.

    Die Sonderausstellung im Diözesanmuseum wird verlängert

    In der Zwischenzeit hat das Tim ein neues Angebot im Netz entwickelt. Unter dem Titel „Kultur macht Sinn“ spricht dort der Museumsleiter in zwei- bis dreiminütigen Videoclips über einzelne Themen der kommenden großen Sonderausstellung und setzt diese dabei auch in Verbindung zur aktuellen Lage.

    Auch im Diözesanmuseum St. Afra in Augsburg bereiten sich die Leiterin Melanie Thierbach und ihr Team auf den Tag vor, an dem sie wieder öffnen dürfen. Aufgrund der großen Ausstellungsfläche und der großzügigen Räume sehe sie grundsätzlich keine größeren Schwierigkeiten bei den Zulassungsbeschränkungen. Sobald die Schutzscheibe für die Kasse und die Masken für die Angestellten eingetroffen seien, wäre eine Öffnung des Museums wieder möglich. Dann wäre auch wieder die aktuelle Sonderausstellung mit den Arbeiten von Harry Meyer zu sehen, die übrigens in der Laufzeit verlängert werde.

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