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  4. Brechtfestival: Bertolt Brecht gibt's jetzt auch in einfacher Sprache

Brechtfestival
13.02.2021

Bertolt Brecht gibt's jetzt auch in einfacher Sprache

Katia Fouquet malt die Bilder zu Brechts „Die unwürdige Greisin“.
Foto: Fouquet

Auch den großen Schriftsteller kann man in eine leicht verständliche Sprache bringen. Was lange nicht erlaubt war, ist nun in einer Premiere beim Brechtfestival zu erleben.

Bert Brecht in einfache Worte bringen – braucht es das? Sprach nicht der Dichter selbst in schnörkelloser Diktion? Tut er nicht immer, wendet Jürgen Kuttner, einer der beiden Leiter des Augsburger Brechtfestivals, ein. B.B. drechselte zum Teil auch lange, verschachtelte Sätze, es wird auch nicht immer klar, wer gerade spricht, und er verwendete ausgefallene Wörter, die heute nicht mehr jedem Leser oder Hörer geläufig sind. Es gibt also gute Gründe, Erzählungen von Brecht in einfache Sprache zu übertragen.

Der Festivalleiter aus Berlin fand dafür rasch die geeigneten Bearbeiter, nämlich seinen Bruder Hardy und Schwägerin Doreen Kuttner. Seit 2013 betreiben sie den Passanten-Verlag für Literatur in einfacher Sprache in Casekow in der Uckermark. Zehn Bücher haben die beiden schon herausgebracht, darunter „Der Schimmelreiter“ von Theodor Storm, „Undine“ von Friedrich de la Motte Fouqué, aber auch Wälzer wie „Hiob“ von Joseph Roth oder „Moby Dick“ von Herman Melville. Aber Brecht? „Ihn zu bearbeiten war lange Zeit ein absolutes No-Go für die Erben“, weiß Verlagschefin Doreen Kuttner. Johanna Schall, die Enkelin, gab dagegen sofort ihr Einverständnis. Dann kam es auf den Suhrkamp-Verlag an. „Wir waren überrascht, wie einfach es letztlich mit ihm war“, so Kuttner.

Premiere beim Brechtfestival: Sophie Rois liest Brecht in einfacher Sprache

Ausgewählt hat das Paar für seinen Band sechs bekannte Erzählungen aus unterschiedlichen Entstehungszeiten, darunter „Das Paket des lieben Gottes“ (1926), „Der Augsburger Kreidekreis“ (1940) und „Die unwürdige Greisin“ (1939). Letztere soll auf dem diesjährigen Augsburger Brechtfestival (digital vom 26. Februar bis 7. März) eine Rolle spielen – vorgelesen von der Schauspielerin Sophie Rois und umgesetzt in einem Trickfilm der Berliner Comic-Zeichnerin Katia Fouquet. Die Premiere ist am 2. März im Livestream, Wiederholung am 3. März.

Katia Fouquet lässt die Zuschauer im Film unmittelbar an der Entstehung der Figuren teilnehmen. Ihre zeichnende und malende Hand fährt über das Blatt und fasziniert mit raschen Wendungen. So wird aus der alten Frau plötzlich eine attraktive, junge Lady. Die Künstlerin ist bekannt für farbige Zeichnungen im Stil amerikanischer Comicklassiker, aber auch für markante, reduzierte Illustrationen und für grelle Wallpapers in Art der Grafitti-Szene.

Einfache Sprache heißt, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren

In der Geschichte erzählt Brecht angeblich von seiner Großmutter im badischen Achern. In einfacher Sprache lautet dies: „Wenn ich darüber nachdenke, dann lebte meine Großmutter zwei Leben. Das erste Leben als Frau und Mutter. Im zweiten Leben war sie einfach nur Frau B.“ Einfache Sprache heißt für Doreen Kuttner, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. „Wir gucken uns Filme und Comics an, weil darin genau dasselbe geschieht wie bei unserer Übertragung: Das Spannendste aus der Geschichte wird herausgezogen.“

Literaturkenner seien bei diesem Verfahren immer skeptisch, räumt die Verlegerin ein. „Doch wer liest wirklich die Schmöker von Anfang bis Ende? Unsere Übertragung in einfache Sprache bietet die Möglichkeit, die Geschichte in ihrem Kerngehalt schnell zu lesen. Daran haben auch geübte Leser ihren Spaß“, versichert Kuttner. Auf die Bücher des Passanten-Verlags greifen Deutsch-Lerner auf der ganzen Welt zurück. Bis nach Brasilien und Japan liefern die Kuttners. Sie machen ihre Bücher komplett selber und erledigen auch das Drucken in gut lesbaren, größeren Lettern und das Binden in edler Fadenheftung.

Das Ehepaar arbeitet im Team. Der Text gehe ein paar Mal hin und her, bis er passt. Der poetische Fluss der Geschichte soll erhalten bleiben, wie nahe er am Original ist, sei „ein bisschen eine Gratwanderung“, sagt Doreen Kuttner. Deshalb verwenden sie „einfache Sprache“ statt „leichter“ Sprache. Letztere sei bereits stark reglementiert, um den Anforderungen der Verbände für behinderte Menschen zu genügen. Einfache Sprache erlaubt sich Freiheiten, wie es die literarische Vorlage eben erfordert. Um sie Menschen zu erschließen, die sonst keinen Zugang zu ihr hätten.

Bertolt Brecht: Der Augsburger Kreidekreis und andere Erzählungen. Einfache Sprache, übertragen von Hardy Kuttner, Passanten-Verlag 2020, 48 Seiten, 10,50 Euro

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