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Ausstellung im Schaezlerpalais: Publikumsansturm auf die Zarenschätze

Ausstellung im Schaezlerpalais

Publikumsansturm auf die Zarenschätze

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    Teile einer Besteckgarnitur des Augsburgers Abraham IV Warnberger.
    Teile einer Besteckgarnitur des Augsburgers Abraham IV Warnberger. Foto: Kunstsammlungen Augsburg

    Das Schaezlerpalais hat ein rekordverdächtiges Wochenende erlebt. Fast 1900 Besucher haben sich am Samstag und Sonntag dort die Ausstellung „Kunstschätze der Zaren“ angeschaut. Auch die russischsprachige Bevölkerung Augsburgs zeigt großes Interesse daran. Wir haben mit Olga Zeltner, 50, gesprochen, die russische Führungen anbietet.

    Frau Zeltner, Sie führen durch die Peterhof-Ausstellung im Schaezlerpalais auf Russisch. Wie viel Zulauf haben Sie?

    Olga Zeltner: Er ist sehr groß. Ich biete auch mehrere längere Führungen durch die Sonderausstellung auf Deutsch an, aber der Andrang auf die russischen Führungen ist einfach enorm.

    Wie erklären Sie sich dies?

    OlgaZeltner
    OlgaZeltner Foto: Mercan Fröhlich

    Zeltner: Es ist das Thema der Ausstellung, die die russische Geschichte betrifft. Dann ist es die Exklusivität der Ausstellung. Sie müssen sich vorstellen, dass diese Exponate zum ersten Mal seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs aus dem Peterhof nach Deutschland gebracht wurden. Das war noch vor ein paar Jahrzehnten undenkbar. Es leben in Augsburg über 25000 russischsprachige Menschen. Viele von ihnen haben Hochschulausbildungen und sind prädestiniert für solche Ausstellungen.

    Und diese besuchen dann lieber die russischsprachige als die deutschsprachige Führung?

    Zeltner: Das kommt darauf an. Die russischsprachigen Führungen werden aber sehr dankbar angenommen.

    Gibt es viele, die sich mit einer Führung auf Russisch leichter tun als auf Deutsch?

    Zeltner: Das würde ich nicht so sagen. Die ältere Generation 65 plus hat vielleicht noch Schwierigkeiten mit der deutschen Sprache. Die zweite und dritte Generation sprechen absolut korrekt Deutsch und wurden hier sozialisiert. Zu Hause sprechen die meisten aber Russisch.

    Die russischsprachigen Führungen sind aber nicht nur bei den älteren, sondern auch bei den jüngeren gefragt?

    Zeltner: Es freut mich sehr, dass die Gruppen sehr durchmischt sind. Es kommen die älteren Leute, es kommen Jugendliche und junge Eltern mit Kindern. Von Führung zu Führung stieg die Anzahl der Kinder. Das ist schon sehr erfreulich.

    Gäbe es generell eine große Nachfrage für russischsprachige Führungen?

    Zeltner: In diesem besonderen Fall spielt das Thema der Ausstellung eine große Rolle. Ich glaube aber schon, wenn man öfter gute Führungen auf Russisch anbieten würde, wäre das ein Gewinn für Augsburg und für die Kunstsammlungen. Das ist eine sehr dankbare Zielgruppe, die man nur aktivieren muss. Einmal in Gang gesetzt, läuft sie weiter.

    Wie gefällt Ihnen die Ausstellung?

    Zeltner: Sehr gut. Vor allem gefällt mir, dass die Kunstsammlungen so schnell waren und es geschafft haben, diese Ausstellung nach Augsburg zu holen. Da verdienen die Kunstsammlungen und das Kulturreferat der Stadt ein großes Lob. Das ist eine einmalige Geschichte, die die Tradition der „Zarensilber“-Ausstellung fortsetzt, eine tolle Sache.

    Die Besprechung der Ausstellung "Die Kunstschätze der Zaren" finden Sie hier.

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