Startseite
Icon Pfeil nach unten
Augsburg
Icon Pfeil nach unten
Feuilleton regional
Icon Pfeil nach unten

Augsburger Philharmoniker: Trompeter Matthias Höfs: Hund vereitelte erstes Konzert in Augsburg

Augsburger Philharmoniker

Trompeter Matthias Höfs: Hund vereitelte erstes Konzert in Augsburg

    • |
    Ein Weltstar in seinem Fachgebiet: Trompeter Matthias Höfs.
    Ein Weltstar in seinem Fachgebiet: Trompeter Matthias Höfs. Foto: Sybille Zettler

    Eigentlich sollte Matthias Höfs, ein weltberühmter Trompeter und Ausnahmemusiker, schon am 9. November im MAN-Museum auftreten. Doch das Recital musste kurzfristig abgesagt werden. Sein Klavierbegleiter Alexander Krichel wurde wenige Tage zuvor von einem Hund in den Zeigefinger gebissen. „Wir holen das Konzert 2019 nach“, verspricht Höfs. Der Termin ist noch nicht bekannt. Höfs ist in dieser Spielzeit „Artist in Residence“ bei den Augsburger Philharmonikern. Im Gespräch erzählt der 53-jährige Trompeter, der an der Musikhochschule Hamburg Studenten aus aller Welt betreut, über die anstehenden Projekte in Augsburg. Zudem ist seine neue CD „Kind of Gold“ vor kurzem erschienen – ein besonderes Album.

    "Artist in Residence" Matthias Höfs spielt in Augsburg eine Uraufführung

    Sinfoniekonzerte Theater Augsburg 2018/2019

    Testament - 1. Sinfoniekonzert. Programm: Anton Bruckner Sinfonie Nr. 9 d-Moll, "Te Deum" für Chor, Soli und Orchester. Solisten Sally du Randt (Sopran), Natalya Boeva (Mezzosopran), Roman Poboinyi (Tenor), Stanislav Sergeev (Bass), Dirigent Domonkos Héja. Montag, 14., und Dienstag, 15. November 2018, im Kongress am Park.

    Wunschkonzert - 2. Sinfoniekonzert. Das Publikum wählt aus je vier Möglichkeiten eine Ouvertüre, ein Klavierkonzert und eine Sinfonie. Das Programm wird beim 1. Sinfoniekonzert bekanntgegeben. Solistin Janina Fialkowska (Klavier), Dirigent Domonkos Héja. Montag, 17., und Dienstag, 18. Dezember 2018 im Kongress am Park.

    Traditionslinien - 3. Sinfoniekonzert. Programm: Ludwig van Beethoven Konzert für Violine und Orchester D-Dur, Rodin K. Ščedrin Beethovens Heiligenstädter Testament, Dmitri Schostakowitsch - Sinfonie Nr. 1 f-Moll. Solist Jung-Eun Shin (Violine), Dirigent Lancelot Fuhry. Montag, 14., und Dienstag, 15. Januar 2019, im Kongress am Park.

    Märchenhaft - 4. Sinfoniekonzert. Programm: Engelbert Humperdinck Ouvertüre zu Hänsel und Gretel, Wolf Kerschek Konzert für Trompete, Horn und Orchester (Uraufführung), Béla Bartók "Der holzgeschnitzte Prinz". Solisten Matthias Höfs (Trompete), Tillmann Höfs (Horn), Dirigent Domonkos Héja. Dienstag, 12. Februar 2019, im Kongress am Park.

    Divertimenti - 5. Sinfoniekonzert. Programm: Wolfgang Amadeus Mozart Divertimento Nr. 1 Es-Dur, Nino Rota Divertimento concertante für Kontrabass und Orchester, Gustav Mahler Sinfonie Nr. 4 G-Dur. Solisten Ödön Rácz (Kontrabass), Samantha Gaul (Gesang), Dirigent Domonkos Héja. Montag, 11. Februar, Montag, 1. April, und Dienstag, 2. April 2019, im Kongress am Park.

    Barock - 6. Sinfoniekonzert. Programm: Barocke Trompeten- und Violinkonzerte sowie Orchesterwerke von Johann Sebastian Bach, Antonio Vivaldi, Georg Philipp Telemann u.a. Solisten Matthias Höfs (Trompete) und Sarah Christian (Violine und Leitung). Montag, 6., und Dienstag, 7. Mai 2019, im Kongress am Park.

    Idée fixe - 7. Sinfoniekonzert. Programm: Robert Schumann Ouvertüre aus Szenen aus Goethes "Faust", Clara Schumann Konzert für Klavier und Orchester a-Moll, Hector Berlioz Symphonie fantastique. Solistin Ragna Schirmer (Klavier). Montag, 3., und Dienstag, 4. Juni 2019, im Kongress am Park.

    Magisch - 8. Sinfoniekonzert. Programm: Jean Sibelius Pohjolas Tochter, Lotta Wennäkoski Soie für Flöte und Orchester, Nikolai Rimski-Korsakow Scheherazade. Solist Mario Caroli (Flöte), Gastdirigent Atso Almila. Montag, 15., und Dienstag, 16. Juli 2019, im Kongress am Park. Quelle: Theater Augsburg.

    Als „Artist in Residence“ arbeitet Höfs ab dem Frühjahr über einen längeren Zeitraum mit den Augsburger Philharmonikern zusammen. Eine ungewöhnliche Sache, denn Solisten spielen meistens nur jeweils ein Konzert pro Spielzeit mit einem externen Orchester. Der Trompetenvirtuose erklärt, dass eine längere Projektphase von Vorteil sei: „Man kennt sich und kann dort anknüpfen, wo man vor Wochen aufgehört hat.“ Dabei bietet er mit dem Augsburger Orchester eine große musikalische Palette: Vom Barock bis zur Moderne, vom Kleinen zum Großen ist so gut wie alles dabei.

    Das erste Konzert mit Höfs ist am 11. Februar in der Kongresshalle, das vierte Sinfoniekonzert der Philharmoniker. Dort spielt er eine Uraufführung von Wolf Kerschek, seinem Kollegen an der Musikhochschule. Vor zehn Jahren hat Höfs schon mit ihm kooperiert. Es sei das Beste, was einem Musiker passieren kann, wenn ein Komponist etwas Maßgeschneidertes für das Instrument komponiere, so Höfs. Den Hamburger Komponisten zeichnet eine vielseitige Tonsprache aus. Ursprünglich kommt Kerschek aus dem Jazz-Bereich, hat für die NDR Bigband, für Martin Grubinger und sogar für Helene Fischer komponiert. Wie kein Zweiter kennt er sich mit Blechblas-Instrumenten aus. Zwei Kerschek-Werke finden sich auf Höfs CD: „The Trumpet Shall Sound“, ein ergreifendes Klangexperiment, und „Space Heroes“, eine Zugabe als Hommage an John Williams. Kerscheks Musik erzeugt Assoziationen und entführt den Hörer in neue Welten. Höfs und sein Ensemble porträtieren die verschiedenen musikalischen Gesichtszüge des Stücks mit sensiblen, aber auch furiosen Ausdrucksformen.

    Die CD „Kind of Gold“ ist ein Musikschatz der besonderen Art. Die Interpretationen romantischer bis moderner Werke zeigen die scheinbar unendlichen Facetten des Trompetenspiels. Eröffnet wird das Album mit der „Festmusik der Stadt Wien“ von Richard Strauss in einer ungewöhnlichen Besetzung: Zehn Trompeten, sieben Posaunen, zwei Tuben und Pauke. Die Einspielung überzeugt mit symphonischer Stilistik und orchestral klingenden Spielweisen. Überraschend, welch abwechslungsreiches Klang-Spektrum die Blechbläser erzeugen. Die Komposition stößt in bester Strauss-Manier fast an die Grenzen des machbaren Trompetenspiels. Höfs und sein Ensemble – bestehend aus Studenten und Ehemaligen – meistern das äußerst anspruchsvolle Werk mit absoluter Leichtigkeit, genauso wie die anderen, nicht weniger anspruchsvollen Stücke auf der CD. Igor Strawinsky, Itaru Sakai und Leoš Janáček werden auch gespielt. Die außergewöhnliche und empfehlenswerte Zusammenstellung macht Vorfreude auf die Konzerte mit Matthias Höfs in diesem Jahr.

    CD-Tipp: Matthias Höfs - Kind of Gold, Berlin Classics

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden