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Augsburg: Stadt legt Plan vor: So soll das kulturelle Leben in Augsburg nach Corona blühen

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Stadt legt Plan vor: So soll das kulturelle Leben in Augsburg nach Corona blühen

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    In knalligen Farben ein bewegter Hintergrund: Unter dem Motto „Kultur ist tot. Lang lebe Kultur“ soll das Kulturleben Augsburgs auch mithilfe einer Kampagne wieder aktiviert werden.
    In knalligen Farben ein bewegter Hintergrund: Unter dem Motto „Kultur ist tot. Lang lebe Kultur“ soll das Kulturleben Augsburgs auch mithilfe einer Kampagne wieder aktiviert werden. Foto: Screenshot, Kulturamt

    Alles heruntergefahren, alles abgesagt, alles geschlossen: Das Kulturleben findet nicht statt. Erst wurde der Herbstlockdown in den Winter, jetzt auch weit ins Frühjahr hinein verlängert. Niemand hat ihm Oktober damit gerechnet, dass aus den ersten angekündigten vier Wochen ein solcher Zeitraum erwächst. Wenn man hinzuzählt, dass im Sommer ja auch nur unter Corona-Bedingungen mit Abstandsregeln und Publikumsobergrenzen Kulturveranstaltungen erlaubt waren, wird das Kulturleben bereits seit mehr als einem Jahr zum Stillstand gezwungen.

    Kultur in Augsburg: Wie nach Corona wieder Leben in die Stadt kommen soll

    Dieser Zeitraum ist so groß, die Wirkung des Lockdowns auf das Kulturleben so nachhaltig, dass die Stadt Augsburg flankierend zu möglichen Öffnungen – die im Augenblick wegen den ansteigenden Zahlen in der dritten Welle noch nicht absehbar sind – eine Kampagne starten will. Ziel dieser Kampagne soll es sein, das Kulturleben wieder sichtbar zu machen, es wieder in die Gänge zu bringen und gleichzeitig auch einen neuen Dialogprozess in der Bürgerschaft über die Kultur zu starten.

     „Wir wollen die Menschen wieder aktivieren“, sagte Kulturreferent Jürgen K. Enninger bei der Präsentation des Konzeptes im städtischen Kulturausschuss. „Und wir wollen den Blick nach vorne richten.“ Vorträge – oder Neudeutsch „Keynotes“ –, eine Plakat-Kampagne, dazu auch Veranstaltungen im Sommer und eine neue Webseite unter dem Hashtag #augsburgbewegt sind Teil des Konzepts, das fünf verschiedene Phasen vorsieht.

    Die ersten beiden Schritte sollen darin bestehen, Impulse zu geben und über Testimonials (Fürsprecher) Werbung zu machen. Das Motto dazu lautet: „Kultur ist tot, lang lebe die Kultur: Was mache ich zuerst, wenn die Pandemie vorüber ist …“ Hier sollen Augsburger ihre Ideen und Wünsche kommunizieren können.

    Die Kampagne sieht auch eigene Veranstaltungen etwa am Gaswerk vor

    Darauf soll Phase 3 folgen, wenn Veranstaltungen mit den dann geltenden Infektionsschutzbestimmungen wieder möglich sind. Vorgesehen sind wie im vergangenen Jahr auch der „Gaswerksommer“ als Open-Air-Veranstaltung, dazu die Bespielung des Annahofs und des Brunnenhofs im Zeughaus, außerdem soll eine zusätzliche Bühne auf dem Elias-Holl-Platz oder dem Moritzplatz errichtet werden. Ebenfalls vorgesehen sind Veranstaltungen auf der Freilichtbühne zusätzlich zu dem Angebot, das das Staatstheater Augsburg dort mit dem Musical „Chicago“ und den Opern-Gala-Terminen anbietet (wir berichteten).

    Vorgesehen ist auch, dass die von der Stadt Augsburg organisierten Veranstaltungen wie das Mozartfest (dieses Jahr wie schon 2020 ausnahmsweise im Oktober), die lange Kunstnacht und der Jazzsommer nicht pandemiebedingt absagt, sondern an die geänderten Bedingungen anpasst werden.

    Sobald die Häuser der Kunstsammlungen wieder öffnen dürfen, wird bis September kein Eintrittspreis auf die Dauerausstellungen erhoben. Auch hier ist das Ziel, möglichst viele Menschen dazu zu animieren, wieder die Museen zu besuchen und am Kulturleben der Stadt teilzunehmen.

    Die Kosten für das Aktivierungsprogramm sind bereits vom Stadtrat genehmigt

    Die Kosten für das Aktivierungsprogramm, das parallel, aber mit anderen Themen von Jürgen K. Enninger, der ja ebenfalls Sportreferent ist, auch für den Sport gestartet wird, belaufen sich in beiden Bereichen zusammen auf 290.000 Euro, die vom Stadtrat bereits bewilligt sind.

    Als größere zusätzliche Veranstaltung schwebt Enninger ein Wasserfest vor, das auch auf Augsburgs Welterbe eingeht. Angedockt daran kann sich Enninger nach der Pandemie ein neues Brauchtum vorstellen. „Auf jede große Pandemie folgte so etwas“, so der Kultur- und Sportreferent. Als Fluchtpunkt, um das Ende der Corona-Pandemie in großem Stil zu begehen, sieht Enninger die Kanu-WM Ende Juli 2022 in Augsburg mit dem dann generalsanierten Eiskanal.

    Phase 4 und 5 des Konzepts sollen aus einem Austausch mit der Stadtbevölkerung bestehen, in dem eine Art Kulturmanifest verfasst wird, das einen Rahmen für Aktionen der kommenden Jahre geben soll. Diesen Prozess möchte Enninger in die Stadtteile hineintragen und im Anschluss – Phase 5 – in einen dauerhaften Dialog überführen, in Form eines fest installierten Gremiums, das den Kontakt zu den Zielgruppen halten soll.

    Der Beginn von möglichen Veranstaltungen ist bislang für Anfang Juni vorgesehen, allerdings kann sich das aufgrund der Pandemie auch noch verschieben.

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