Leicht war es nicht. Seinem Gedicht „bleibende Zerrissenheit“ fügte Serkan Erol in den letzten Tagen eine vierte Strophe hinzu. Sie steht für die vierte Generation seiner Familie. In den 1970er Jahren erhielten seine Großeltern Arbeitsverträge für Trevira in Bobingen. Das knapp formulierte Abkommen des Auswärtigen Amtes mit der türkischen Botschaft in Berlin ermöglichte ihnen und Hunderttausenden anderen, die Türkei für ein besseres Leben zu verlassen. Auch ihr Sohn, Erols Vater, kam mit. „Mein Vater war 15“, berichtet Erol. „Er hatte pechschwarze Haare, Vollbart und sehr dunkle Haut. Die Deutschen, auch die Jugendlichen in seinem Alter, haben Angst vor ihm gehabt. Freunde fand er unter den Deutschen kaum.“
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