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Aktion: Poesie aus dem Käschtle

Aktion

Poesie aus dem Käschtle

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    Das Poesiekäschtle des Mehrgenerationentreffs Göggingen bestücken (von links) Ernestine Verdura, Rainer Mayer, Marius Müller und Maja Küntzel.
    Das Poesiekäschtle des Mehrgenerationentreffs Göggingen bestücken (von links) Ernestine Verdura, Rainer Mayer, Marius Müller und Maja Küntzel. Foto: Annette Zoepf

    „Sommer einfangen /wollt ich / mit den Netzen der Versuchung

    Die Brust bebt / unterm Sommerkleid, / duftende Wärme … /Barfuß durchs hohe Gras / Schmetterlingsweide / Traumblumenkränze.

    Blaue Augen finden Braun. / Ein Vibrato in mir, / als ich Dir / die Erdbeere in den Mund schiebe.“

    Dieses Gedicht der Göggingerin Maja Küntzel fand Reiner Meyr im „Augschburger Poesie-Käschtle“, das er jüngst am Alten Gögginger Rathaus angeschraubt hat. Angeregt von einem ähnlichen Projekt in München ruft er Dichter aus Augsburg und ganz Schwaben dazu auf, ihre Werke in den Briefkasten oder es per Post einzureichen. „Wir sammeln die Gedichte und wollen den Autoren die Gelegenheit geben, ihre Werke bei öffentlichen Veranstaltungen vorzutragen“, erläutert er die Idee. Die erste Gelegenheit dazu wird sich am 26. Juli beim Sommerfest des Mehrgenerationentreffs (MGT) Göggingen im alten Rathaus bieten.

    In München laufe ein Poesie-Briefkasten dank des starken Engagements einer Künstlerin sehr gut. Jeden Monat gebe es Veranstaltungen. Diesen Aufwand könne er nicht leisten, dafür dürfte der Bedarf in Augsburg auch nicht groß sein. „Aber wir planen zwei Veranstaltungen pro Jahr“, kündigt der Initiator an. Von „wir“ kann Meyr sprechen, weil er mit den Leitern des MGT, Ernestine Verdura, und der Stadtteilbücherei, Marius Müller, zwei Unterstützer gefunden hat.

    Seit sechs Wochen hängt das Poesie-Käschtle jetzt beim MGT. Am vorherigen Standort, dem Abraxas, musste Meyr es wieder abhängen, weil der Denkmalschutz es beanstandete. Bis jetzt hat er in Göggingen vier Einsendungen aus dem Kasten gefischt. Damit ist er durchaus zufrieden, denn sowohl das Angebot als auch der neue Standort seien bislang kaum bekannt.

    Meyr reimt natürlich auch selbst. Seit gut zehn Jahren bereichert er Familienfeiern und Feste mit seinen Zeilen. Literarische Vorbilder haben er und Maja Küntzel auch. Heine und Hölderlin finden sie besonders interessant. „Aber deren Gedichte haben natürlich eine hohe literarische Qualität, weit weg von dem, was wir zu Papier bringen können“, gesteht Küntzel.

    Einsendungen erreichen das „Augschburger Poesie-Käschtle“ direkt am Alten Rathaus Göggingen, per Post an von-Cobres-Straße 1, 86199 Augsburg oder über die Homepage augschburger-poesie-kaeschtle.de

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