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  4. Neuerscheinung: Auch am Klavier muss es muss nicht immer Mozart sein

Neuerscheinung
16.01.2023

Auch am Klavier muss es muss nicht immer Mozart sein

Auch wenn die Aufnahme der „Claviermusik“ in den modernen Räumen des Augsburger Textilmuseums erfolgte: Das Instrument, das Christoph Hammer dafür heranzog, war ein originaler Hammerflügel von 1785.
Foto: Andreas Bertram

Christoph Hammer widmet sich auf einer Doppel-CD Werken der „Augsburger Claviermusik“ des 18. Jahrhunderts, ganz ohne Leopold und Amadé. Und doch staunt man nicht wenig.

Christoph Hammer, dieser ausgewiesene Spezialist für historische Tasteninstrumente, Dozent in diesem Spektrum am Augsburger Leopold-Mozart-Zentrum und inzwischen auch Präsident der Deutschen Mozart-Gesellschaft, – Christoph Hammer wird nicht müde darauf hinzuweisen, dass es sich lohne für Interpreten wie fürs Publikum, sich einzulassen auf die Musik der kleineren Meister aus dem süddeutschen Raum, ja gerade auch aus Augsburg und Umgebung. Dass das nicht nur die Behauptung eines in seiner elfenbeinernen Welt verhafteten Experten ist, hat Hammer in Konzerten wiederholt bewiesen – und nun auch nachhaltig fixiert in einer von ihm selbst eingespielten Doppel-CD mit dem Titel „Augsburger Claviermusik“ (Spektral). 

Nun ist der Titel zwar nicht so zu verstehen, als dass es sich bei den vorgestellten zehn Komponisten sämtlich um gebürtige Augsburger handelte, zumal Hammers Programm komplett ohne den Namen Mozart auskommt. Trotzdem war Augsburg im 18. Jahrhundert eine Stadt, die international in Musikerkreisen Renommee genoss, nicht zuletzt wegen der hier ansässigen Musikverleger. Auch waren bedeutende Instrumentenbauer am Ort, die Werkstatt des Klavierbauers Johann Andreas Stein vorneweg. Und Kapellen wie die des Augsburger Fürstbischofs – es gab bischöfliche Hofkapellen nicht nur in der Domstadt, sondern auch an weiteren Residenzorten in Schwaben – oder die des Fürsten von Oettingen Wallerstein waren Ensembles, deren Kapellmeister und sonstige Musiker vielfach auch auf beachtenswertem Niveau zu komponieren verstanden. Ein schwäbisch-musikalischer Nährboden, der auch für Ausländer attraktiv war, das legen Namen wie die der Italiener Antonio Rosetti oder Pietro Pompeo Sales nahe. 

Aus der Werkstatt des berühmten Johann Andreas Stein

Es ist die Zeit der Mitte und der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts, aus der Christoph Hammer das Programm für seine „Augsburger Claviermusik“ zusammengestellt hat. Und fast ausschließlich handelt es sich bei den Werken um Ersteinspielungen, deren Notenmaterial der Pianist Hammer teils in entlegenen Bibliothekswinkeln, in einem Fall sogar aus Privatbesitz aufgetan hat. Das „Augsburgerische“ der Aufnahme ist aber auch durch ein weiteres Faktum gegeben. Das Instrument, für das sich Hammer entschied, ist ein vom bereits genannten Klavierbauer Johann Andreas Stein erbauter Hammerflügel aus dem Jahr 1785, ein Original, das heute im Leopold Mozart Haus sein Zuhause hat und dort immer wieder in Konzerten erklingt.

Ein historisches Hammerklavier ist kein moderner Flügel, und es spricht für Christoph Hammers Erfahrung und Feinsinn im Umgang mit diesem Instrumentarium, dass der Stein-Flügel an keiner Stelle des präsentierten Programms defizitär klingt. Hammer versteht den Flügel von vornherein als fein austariertes Instrument für die Kammer, das eben kein machtvolles Klangvolumen für einen ausgedehnten Saal erzeugen muss. Prägnanz, unmittelbare Tonansprache sind die Vorzüge des Steinschen Flügels, und Christoph Hammer weiß das höchst vorteilhaft herauszustreichen in raschen Repetitionen, wie sie oftmals in den (linkshändig auszuführenden) Begleitformeln jener Zeit vertreten sind, ob nun im Allegro einer Rosetti-Sonate oder in den raschen Sätzen einer Sonate von Sixtus Bachmann (jenes Bachmann, der sich 1766 an der Biberbacher Orgel mit dem damals achtjährigen Wolfgang Amadé in Wettstreit maß). 

Am Horizont erscheinen bereits romantische Klangwelten

Doch die „Augsburger Claviermusik“ hat weit mehr musikalische Charaktere auf Lager als lediglich solche, bei denen flinke Finger und augenzwinkernder Spielwitz im Vordergrund stehen. Die zweisätzige E-Dur-Sonate von Johann Gottfried Eckard weist in ihrem harmonischen Fortschreiten ebenso wie in ihrer melodischen Faktur bereits auf romantische Klangwelten voraus. Verblüffend geradezu, wie Christoph Hammer hier dem Stein-Instrument jegliche stichelige Trockenheit auszutreiben vermag, sodass das tönende Tableau nunmehr geradezu schubertisch ist, warm, träumerisch und versponnen. 

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Solcher Gestus verträgt sich auch hinreißend mit einer erklärten „Romance“, wie sie der Memminger Christoph Rheineck schrieb, ein Stück von allerliebster Ohrwurmqualität. Dass sich, nach mehrmaligem Anhören, der eine oder andere Satz in den Gehörgängen festzusetzen vermag – Johann Georg Langs zündendes Andantino aus seiner Sonate in F sei hier noch genannt –, spricht generell für die Fähigkeiten dieser aus dem Schatten der Geschichte neu ans Licht geholten Komponisten. 

Höhepunkt mit einem Hofkapellmeister

Freilich bedarf es dazu auch eines im Idiom des 18. Jahrhunderts so kundigen Interpreten wie Christoph Hammer. Das zeigt mustergültig die A-Dur-Sonate des Oettingen-Wallersteinschen Hofkapellmeisters Ignaz von Beecke. Sie ist der Höhepunkt in Hammers „Claviermusik“-Auswahl, folgt sie doch nicht der sonst üblichen Dreisätzigkeit, sondern ist nach anderen Prinzipien konstruiert, konkret nach den verschiedenen Aggregatzuständen des menschlichen Gemüts: mal ruhig, mal traurig, mal aufgeregt und dann auch wieder „harmonisch“ ausgeglichen. Hammer führt dazu das ganze dynamische Spektrum des Augsburger Stein-Flügels vor, ein fantastischer musikalischer Spiegel unterschiedlichster Befindlichkeiten. 

Überzeugender, als Christoph Hammer es mit dieser Doppel-CD tut, kann man den Beweis wohl nicht führen, dass die Begegnung mit der „Augsburger Claviermusik“ lohnenswert ist. Und nicht der geringste Mehrwert dieses schönen Projekts ist die Erkenntnis: Da ist noch viel, viel hörenswert Unbekanntes hervorzuholen aus diesen „Augsburger“ Musikwelten.

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