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Krawalle in Augsburg: Alkoholverbote, Sperrungen und mehr: Augsburg geht hart gegen Randalierer vor

Krawalle in Augsburg

Alkoholverbote, Sperrungen und mehr: Augsburg geht hart gegen Randalierer vor

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    Die Polizei hat in der Nacht zu Sonntag eine Ansammlung von hunderten Feiernden aufgelöst.
    Die Polizei hat in der Nacht zu Sonntag eine Ansammlung von hunderten Feiernden aufgelöst. Foto: Andreas Herz, dpa

    Die Augsburger Krawalle müssen nach Ansicht des bayerischen Innenministers Joachim Herrmann (CSU) ein Nachspiel haben - und zwar nicht nur vor Gericht, sondern auch in der Stadt. „So ein Verhalten darf auf keinen Fall folgenlos bleiben,.“ betonte er gegenüber unserer Redaktion. Um die Situation an den kommenden Wochenenden zu entschärfen, hält Herrmann vor allem lokale Alkoholverbote für nötig. Außerdem werde die Polizei bei Bedarf „mit starken Einsatzkräften Präsenz zeigen.“

    Oberbürgermeisterin Eva Weber (CSU) und Polizeipräsident Michael Schwald haben am Montag bereits ein entsprechendes Maßnahmenpaket angekündigt. Demnach soll der Brennpunkt in der Augsburger Maximilianstraße im historischen Zentrum der Stadt, an dem sich die Krawalle in der Nacht auf Sonntag entzündet hatten, ab dem kommenden Wochenende nachts weitgehend abgesperrt sein. So sollen Ansammlungen vermieden werden. Der Verkauf von Alkohol zum Mitnehmen wird in der Innenstadt bereits ab 20 Uhr gestoppt, ab 20 Uhr wird auch der Alkoholkonsum in der Innenstadt außerhalb der bewirteten Flächen vor Lokalen verboten. Oberbürgermeisterin Weber sagte, eine Wiederholung der Vorkommnisse von vergangenem Wochenende werde und dürfe es nicht geben. „Ich bin entsetzt“, sagte sie. Vergleichbare Ausschreitungen habe es bislang in Augsburg nicht gegeben.

    Krawalle in Ausburg: Sieben Tatverdächtige hat die Polizei schon ermittelt

    Die örtliche Polizei hat aktuell sieben Tatverdächtige ermittelt. Allerdings stecke man noch in der Auswertung von Videomaterial aus der Krawallnacht, betonte Schwald. Man sei zuversichtlich, weitere Verdächtige zu ermitteln. „Die Täter werden mit ganzer Härte des Gesetzes verfolgt werden.“ Bei den Ermittlungen gelte eine „Null-Toleranz-Schwelle.“ Laut Polizei dürfte es sich bei den Randalierern großteils um junge Männer handeln. Zu Milieu und Herkunft habe man aktuell noch wenig Erkenntnisse. Die Stadt kündigte außerdem an, mit Betretungsverboten für Störer zu reagieren, bei denen man von einer Wiederholungsgefahr ausgeht.

    Wie berichtet, hatten sich nach Angaben der Polizei in der Nacht zum Sonntag bis zu 1500 Menschen in der Maximilianstraße versammelt, der bekanntesten Feiermeile der Stadt. Nachdem Feiernde einen Rettungswagen im Einsatz angegriffen hatten, räumte die Polizei die Straße teilweise. Auch nach der mehrmaligen Aufforderung zum Verlassen der Straße sei ein Kern von 200 bis 300 Personen übrig geblieben, die sich auch nicht davon beeindrucken ließen, dass die Polizeibeamten Schutzausrüstung und Helme anlegten. Die Polizei setzte Schlagstöcke und Pfefferspray ein.

    Innenminister Herrmann: Chaoten haben die Situation bewusst eskaliert

    Schwald rief die friedlich Feiernden dazu auf, sich keinesfalls mit Straftätern zu solidarisieren. Stadt und Polizei erklärten, ausreichend vorbereitet gewesen zu sein. Das Ausmaß an Gewalt sei für sie überraschend gekommen, auch wenn es an den vergangenen Wochenenden bereits zu Vorfällen mit Flaschenwürfen und der Störung von Polizeieinsätzen kam.

    „Die nächtlichen Ausschreitungen am Wochenende in Augsburg gehen offensichtlich wieder auf eine aggressive Minderheit zurück, die für die erschreckenden Gewaltszenen und die Angriffe auf Rettungskräfte und Polizisten verantwortlich ist“, betonte Innenminister Herrmann. „Diese Chaoten haben die Situation offensichtlich ganz bewusst eskaliert.“

    Über die Probleme in der Maximilianstraße sprechen wir auch in der aktuellen Folge des Podcasts "Augsburg, meine Stadt". Hier können Sie das Gespräch anhören.

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