Kommentar: Wasserspielplatz ersetzt kein Ganzjahresangebot

Der Wasserspielplatz auf dem Rathausplatz hat mit seinem Plastikpodest nicht die ansprechendste Optik, aber er erfüllt seinen Zweck, nämlich Menschen in die Innenstadt zu bringen. Speziell für Familien mit Kindern ist das Fontänenfeld eine Attraktion, die den Innenstadtbesuch an heißen Sommertagen attraktiv macht und vielleicht sogar manche Besucher mit Kindern extra in die Innenstadt lockt. 

Das auf fünf Wochen beschränkte Angebot zeigt aber auch deutlich auf, dass es in der Kern-Innenstadt in den anderen 47 Wochen des Jahres zu wenig Spielmöglichkeiten gibt. Es muss ja nicht so ein aufwändiges Angebot wie der Wasserspielplatz sein, mit dem Augsburg Marketing ohnehin zwei Ideen verfolgt. Die eine ist, ein attraktives Angebot zu schaffen, die andere, ein attraktives Fotomotiv zu schaffen. Über Schnappschüsse in Social Media, die von Eltern verbreitet werden (sie wählen die Bilder hoffentlich mit Bedacht, so sie überhaupt Fotos ihrer Kinder veröffentlichen), bekommt die Innenstadt Gratis-Werbung. 

Augsburg braucht einen Spielplatz abseits von Marketing-Ideen

Nötig ist ein Spielplatz aber auch abseits von Marketing-Ideen. Die Idee der Stadt, am Martin-Luther-Platz einen Spielekoffer zu installieren, ist besser als nichts, aber eben nicht genug. Ein Blick an den städtischen Spielplatz am Forsterpark neben der City-Galerie an einem Samstagnachmittag zeigt, wie gut so ein Angebot angenommen wird. In der Kerninnenstadt ist das alles aufgrund von Platzproblemen sicher nicht so einfach, doch nötig wäre es auch dort, um die Aufenthaltsqualität zu erhöhen und um Familien als Kundschaft in die Stadt zu locken.