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Kommentar: Tram-Takt in Augsburg: Debatte setzt die Politik unter Druck

Kommentar

Tram-Takt in Augsburg: Debatte setzt die Politik unter Druck

Nicole Prestle
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    Tram, Auto, Fußgänger: Die Stadtregierung setzt auf einen Mobilitätsmix mit Schwerpunkt auf umweltfreundlichen Verkehrsmitteln. Die Ausdünnung des Tramtaktes ist kontraproduktiv.
    Tram, Auto, Fußgänger: Die Stadtregierung setzt auf einen Mobilitätsmix mit Schwerpunkt auf umweltfreundlichen Verkehrsmitteln. Die Ausdünnung des Tramtaktes ist kontraproduktiv. Foto: Silvio Wyszengrad

    Die Verkehrswende spielt im Koalitionsvertrag der schwarz-grünen Stadtregierung eine wesentliche Rolle. Fuß- und Radverkehr, Busse und Straßenbahnen, so heißt es darin, sollen in Augsburg "das Verkehrsgeschehen dominieren", wozu unter anderem das Angebot im öffentlichen Personennahverkehr verbessert werden müsse. Nun, eine Verbesserung ist der Vorstoß, den die Stadtwerke diese Woche unternahmen, zumindest für die Fahrgäste nicht. Rein politisch gesehen ist er sogar kontraproduktiv. Kein Wunder, dass Oberbürgermeisterin Eva Weber sauer ist auf die Verkehrsbetriebe.

    Tram, Auto, Fußgänger: Die Stadtregierung setzt auf einen Mobilitätsmix mit Schwerpunkt auf umweltfreundlichen Verkehrsmitteln. Die Ausdünnung des Tramtaktes ist kontraproduktiv.
    Tram, Auto, Fußgänger: Die Stadtregierung setzt auf einen Mobilitätsmix mit Schwerpunkt auf umweltfreundlichen Verkehrsmitteln. Die Ausdünnung des Tramtaktes ist kontraproduktiv. Foto: Silvio Wyszengrad

    Keine Rückkehr zum Fünf-Minuten-Takt in Augsburg: Stadt gerät unter Druck

    Die Ankündigung, nicht mehr zum Fünf-Minuten-Takt zurückkehren zu wollen, ist ein schlechtes Signal, das die aufgeheizte Debatte um eine autofreie Maximilianstraße, den Wegfall von Autostellplätzen zugunsten von Fahrradwegen und steigende ÖPNV-Preise weiter anfacht. Schon jetzt haben viele Bürgerinnen und Bürger das Gefühl, dass man die Innenstadt kaum noch erreichen kann. Auch wenn das natürlich nicht stimmt: Wer solche Sorgen ausräumen will, erreicht dies nicht, indem er den Menschen eine weitere Hiobsbotschaft "vor den Latz knallt", ohne sie mit Zahlen zu begründen. Diese Erkenntnis sollten die Stadtwerke eigentlich aus der umstrittenen Tarifreform vor ein paar Jahren gezogen haben.

    Augsburgs Regierung gerät durch den Stadtwerke-Vorstoß nun unfreiwillig unter Druck. Ihr Ziel, den Anteil des Autos am Verkehrsgeschehen weiter zu minimieren, wird durch die geplante Ausdünnung im Nahverkehr ein Stück weit unrealistischer. Man darf gespannt sein, wie die Machtprobe zwischen Regierung und Verkehrsbetrieben ausgeht.

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