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Kommentar: Süchtigentreff: Standort wackelt jetzt schon

Kommentar

Süchtigentreff: Standort wackelt jetzt schon

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    Wird im alten Pfarrsaal von St. Johannes in Augsburg-Oberhausen tatsächlich der neue Süchtigentreff entstehen?
    Wird im alten Pfarrsaal von St. Johannes in Augsburg-Oberhausen tatsächlich der neue Süchtigentreff entstehen? Foto: Silvio Wyszengrad

    Weder Oberbürgermeisterin Eva Weber noch Ordnungsreferent Frank Pintsch wurden bei der Infoveranstaltung zum neuen Süchtigentreff müde zu betonen, dass die Pläne noch keine beschlossene Sache sein. Man habe, hieß es, gleich zu Beginn bewusst das Gespräch mit den Menschen aus Oberhausen gesucht. Die Stadtspitze war bemüht, die Vorbehalte der Bewohner abzubauen. Dieser Versuch aber ist erst einmal krachend gescheitert. 

    Freilich klingt das Konzept für die neue Anlaufstelle durchdacht. Das ist den Anwohnern jedoch egal. Sie befürchten in ihrem Umfeld einen weiteren Brennpunkt, der unkontrollierbar wird. Ihre Sorgen und Ängste sind verständlich. Hinzu kommt, dass sich die Oberhauser - so wurde es jedenfalls an dem Abend deutlich - mit ihrem Stadtteil ohnehin schon auf das Abstellgleis verfrachtet fühlen. Ihr Grant ist damit doppelt nachvollziehbar. 

    Neuer Süchtigentreff: Vorhaben darf noch nicht beschlossene Sache sein

    Frank Pintsch hat weitere Informationsveranstaltungen angekündigt. Angesichts der Aufgebrachtheit werden sie sicherlich genutzt. Interessant ist die Frage, wie die Stadtpolitik mit dem Widerstand, der sich wohl erst noch in der Anfangsphase befindet, umgehen wird. Es ist schließlich kaum davon auszugehen, dass die Kritiker ihre Haltung ändern werden.

    Einige Stadträte, die ebenfalls anwesend waren, konnten sich schon mal ein Bild von dem aufkeimenden Unmut machen, der sich wohl nicht so schnell legen wird. Die aktuelle Debatte erinnert an die Situation vor rund sieben Jahren. Der damalige Ordnungsreferent Dirk Wurm (SPD) wollte die Süchtigen-Anlaufstelle in eine ehemalige Kneipe in der Dinglerstraße in einem Oberhauser Wohngebiet einrichten. Die Proteste der Anwohner waren jedoch so massiv, dass er davon abrückte, es wurde dann der Helmut-Haller-Platz. Dem jetzigen Vorhaben könnte ein ähnliches Schicksal drohen. Dann stünden die Verantwortlichen wieder vor der schweren Aufgabe, einen neuen Ort zu finden. Denn dass das Hilfsangebot verbessert werden muss, steht außer Frage.

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