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Kommentar: Skandal um JVA Gablingen muss eine Zäsur für bayerische Justiz sein

Kommentar

Skandal um JVA Gablingen muss eine Zäsur für bayerische Justiz sein

Ina Marks
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    An der JVA Gablingen gibt es einen Misshandlungsskandal, bei dem das Justizministerium zu spät reagierte.
    An der JVA Gablingen gibt es einen Misshandlungsskandal, bei dem das Justizministerium zu spät reagierte. Foto: Timian Hopf

    Der Gefängnisskandal um die JVA Gablingen ist ein Fiasko für die bayerische Justiz. Zustände, wie sie offensichtlich in der Haftanstalt bei Augsburg herrschten, verortet man eigentlich in demokratiefernen Ländern: Häftlinge, die möglicherweise zu Unrecht in Kellerzellen gesteckt werden: nackt, ohne Matratzen, ohne Decken, ohne Licht, mit wenig zu essen und zu trinken, teils wochenlang. Auch von gewaltsamen Übergriffen ist die Rede. Hätte man ernsthaft vermuten können, dass solche Zustände in Deutschland möglich sind, wo die Menschenwürde als oberstes Prinzip der Verfassung gilt? Nein. Und schon gar nicht in einer der modernsten Justizvollzugsanstalten Bayerns.

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    7 Kommentare
    Maja Steiner

    Und warum hört man nichts von MP Söder? Ist er fürs Justizministerium nicht zuständig? Warum fragt die AA nicht mal bei ihm an? Warum wirft er seinen Minister nicht raus? Darf man diesen nicht mit unangenehmen Fragen behelligen? Bei allem Respekt für die Rechercheleistung der Zeitung fällt diese Zurückhaltung doch auf.

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    Walter Koenig

    >>Und warum hört man nichts von MP Söder?<< Weil er da nicht über die Ampel oder die Grünen schimpfen kann.

    Burghard Deichmann

    Danke für den Kommentar. Meine Meinung.

    Maria Gutmeyr

    MP? Letzte Woche konnte ich nicht an mich halten und habe an unseren MP geschrieben - Antwort? NULL. In meinem Schreiben habe ich unter anderem angemerkt, dass wohl mindestens in einer Äußerung ein Bedauern ausgedrückt werden sollte und eine Entschuldigung gegenüber den Häftlingen bzw Exhäftlingen. Das ist ein Minimum an Anstand, vor allem da er sich ja so gerne als unseren Landesvater sieht. Aber wie gesagt keine Reaktion. Aber unser MP ist ja gerade mit einer höheren Politik beschäftigt.

    Franz Xanter

    Scheinbar leben wir in einer Zeit, wo (fast) keine Person in verantwortungs- und entscheidungspflichtiger Position mehr fähig(?) oder gewillt ist, eine notwendige Entscheidung zu treffen. Notwendige und erforderliche Maßnahmen, insbesondere auch auf politischer Ebene, eben durch Politiker, politische Beamte etc. scheinen nicht mehr gewollt zu sein, da man ja dann Verantwortung, Eigeninitiative und vor allen Dingen Rückgrat beweisen müsste. Wie sonst ist es zu erklären, dass solche Vorgänge über einen mehr als langen Zeitraum nicht beachtet, beanstandet und letztlich dem Abhilfe geschafft wurde.

    Richard Merk

    Schon bei Gustl Mollath gab es den Verdacht, dass in Bayern die Staatsanwaltschaft fest in politischer Hand ist. Auch der Fall des jungen Studenten Tennessee Eisenberg 2009 in Regensburg ist auffällig. Er wurde von 12 Kugeln getroffen, 7 davon in den Rücken. Und hier bei der JVA Gablingen haben Staatsanwaltschaft so wie die bayerische Justiz gemeinsam versagt. Die Leiterin der JVA ist sonderbarerweise nur freigestellt, obwohl sie die Verantwortung trägt. Ein Bauernopfer und ein paar Disziplinarstrafen, viel mehr ist kaum für die grausamen Taten zu erwarten. Die ganze Härte des Gesetzes, wie bei der CSU stets lautstark vorgetragen, trifft wieder mal nicht die Hauptschuldigen. Seit 67 Jahren stellt die CSU den Ministerpräsident in Bayern. Eine Verfilzung und Seilschaften zur Staatsanwaltschaft dürfte somit nichts außergewöhnliches darstellen.

    Tariq Samadi

    Ich kann soviel sagen, dass es sich um die stellvertrendene Leitung garantiert nicht um das klassische „Bauernopfer“ handelt. Sie hat sowohl in der letzten Anstalt, als auch in Augsburg-Gablingen für ein Klima der Angst gesorgt. Sie hinterließ in beiden Anstalten nur verbrannte Erde. Pikant: Bei den Leitern der Voranstalt in Kaisheim, als auch in Augsburg Gablingen handelte es sich um ein Ehepaar, was ihr offensichtlich freie Hand gewähren ließ. Auch die MÜSSEN zur Rechenschaft gezogen werden. Dauer-Homeoffice ist keine Ausrede. Nein! Viel mehr wurde die Ausübung der Aufsichtspflicht aufs Gröbste vernachlässigt. Aber da steckt noch viel mehr im Argen. Das MP Söder oder Innenminister Herrmann nichts sagen, wundert mich nicht. Hier wollen sie maximalen Schaden für die CSU vermeiden. Diese Partei widert mich inzwischen einfach nur noch an. Hier muss eine andere Staatsanwaltschaft eines anderen Bundeslands objektiv und frei ermitteln können!

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